13.04.2010

Schavan eröffnet Deutsch-Brasilianisches Wissenschaftsjahr

Zum ersten Mal ist ein lateinamerikanisches Land Partner.

Zum ersten Mal ist ein lateinamerikanisches Land Partner.

"Wie bekämpfen wir den globalen Klimawandel? Wie stärken wir Innovation und Wachstum? Diese essentiellen Fragen lassen sich nur mit starken internationalen Partnern wie Brasilien beantworten", sagte am Montag Bundesforschungsministerin Annette Schavan in São Paulo. In der brasilianischen Metropole eröffnete sie zusammen mit ihrem brasilianischen Amtskollegen Sérgio M. Rezende das Deutsch-Brasilianische Jahr der Wissenschaft, Technologie und Innovation 2010/11, das unter dem Motto "nachhaltig:innovativ" steht. "Gemeinsam mit Brasilien wollen wir vor allem in den naturwissenschaftlich-technischen Zukunftsfeldern neue Wege der Kooperation beschreiten", betonte Schavan. Die Beziehungen sollen durch neue Projekte und den verstärkten Austausch von Studierenden und Forschern ausgebaut werden.

Abb.: Bundesforschungsministerin Schavan und ihr Amtskollege Sérgio Rezende. (Bild: BMBF)

Schwerpunktthemen des Wissenschaftsjahres sind unter anderem der ressourcenschonende Umgang mit Wasser und Land, Produktionstechnologie, Energie und Energieeffizienz, Biotechnologie und Nanotechnologie sowie Weltraumforschung. "Brasilien hat enorme Rohstoffvorkommen und vielfältige Möglichkeiten für erneuerbare Energien. Deutschland hat innovative Spitzentechnologien und ist insbesondere bei den grünen Technologien Innovationstreiber. Bringen wir beides zusammen! Dann können Projekte entstehen, von denen beide Partner gleichermaßen profitieren", sagte Schavan.

Zahlreiche Wissenschafts-, Bildungs- und Forschungsorganisationen in Deutschland und Brasilien organisieren während des Jahres bilaterale Konferenzen, Workshops und Ausstellungen. So stellt sich der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsverbund BRAGECRIM bei den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen im Mai 2010 in München vor, Fraunhofer-Institute organisieren bilaterale Konferenzen, der Deutsche Akademische Austauschdienst informiert über die bilaterale Bildungskooperation bei Messen in Brasilien und Deutschland, die Hochschulrektorenkonferenz strebt eine neue Hochschulrahmenvereinbarung an und die Ausstellung "Science-Tunnel" der Max-Planck-Gesellschaft macht im Frühjahr 2011 in Brasilien Station. Veranstaltungen wichtiger Hochschulen und Forschungseinrichtungen bilden die Exzellenz beider Wissenschaftsstandorte ab und geben Impulse für eine intensivierte Zusammenarbeit. "Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen sprechen wir eine große Öffentlichkeit an. Denn nur wenn Forscher den Rückhalt der Gesellschaft haben, wird ihre Arbeit auch bei den Menschen ankommen", sagte Schavan.

Schon jetzt gehört Brasilien nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch im Bereich Bildung und Forschung zu Deutschlands wichtigstem Partner in Lateinamerika. Es bestehen über 230 Hochschulkooperationen zwischen beiden Ländern, über 2000 Brasilianer studieren an deutschen Universitäten, und es gibt mehr als 1.200 deutsche Unternehmen in Brasilien.

Die Eröffnungsveranstaltung in São Paulo wurde flankiert durch eine Diskussionsveranstaltung mit hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit dem Titel "Innovationssysteme und Nachhaltigkeit in Deutschland und Brasilien - Perspektiven für die bilaterale Zusammenarbeit". In einer begleitenden Ausstellung stellten deutsche Organisationen wie die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Leibniz-Gemeinschaft (WGL), die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus in São Paulo (DWIH), der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) die Exzellenz des deutschen Wissenschafts- und Innovationsstandortes vor.

Wissenschaftsjahre gab es bereits mit Polen, Japan, Ägypten, Israel und China. Während ihres dreitägigen Brasilienbesuches wird Schavan in São Paulo auch die größte deutsche Auslandsschule, die Firmen Bosch und BASF sowie im rund 100 Kilometer von São Paulo entfernten Campinas die Unversität UNICAMP besuchen. Vorigen Monat war Außenminister Guido Westerwelle in Brasilien und vermutlich Ende dieses Monats wird Wirtschaftsminister Rainer Brüderle in dem größten südamerikanischen Land erwartet.

BMBF/dpa/PH

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