Schnappschüsse ultraschneller Autoionisation
Zeit-, energie- und winkelaufgelöste Photoelektronenspektroskopie zeigt energetisch überlappende Zustände.
Elektronische Autoionisation ist ein Prozess, bei dem die Bewegung von mehreren angeregten Elektronen in einem Atom oder Molekül mit Verzögerung zur Emission eines einzelnen Elektrons führt. Trotz einer langen Forschungshistorie birgt die theoretische Beschreibung dieses Prozesses auch heute noch Schwierigkeiten. Das trifft insbesondere auf den Fall von energetisch überlappenden autoionisierenden Resonanzen zu. Die Schwierigkeiten sind fundamentaler Natur, denn ihr Ursprung liegt in den fundamentalen Problemen der Beschreibung eines dynamischen Prozesses im Energieraum. Forschern vom Max-
Abb.: Winkelverteilung von Photoelektronen generiert durch die Ionisation einer autoionisierenden Resonanz in molekularem Stickstoff durch einen schwachen IR-
Das Team nutzt einen neu konstruierten zeitverzögerungskompensierenden Monochromator, der es ermöglicht, eine einzelne autoionisierende Resonanz in Stickstoffmolekülen selektiv durch einen XUV-
Zwei überlappende elektronische Zustände, die jeweils eine kurze und längere Lebenszeit haben, können theoretisch durch Interferenzstabilisation erklärt werden. Das ist ein Phänomen, das ebenfalls bei Atomen auftritt, die sich innerhalb eines elektrischen Starkfelds befinden. Interferenzstabilisation tritt auf, wenn eine quantenmechanische Interferenz zwischen verschiedenen Autoionisationszuständen zur Veränderung der Dauer der einzelnen Ionisationskanälen führt. Dabei wird die Dauer des einen Kanals verkürzt, während sich die andere verlängert. Weitergehende Experimente und verbesserte theoretische Beschreibung sollen ergründen, inwieweit die im Experiment beobachten Phänomene von genereller Natur sind und damit von hoher Bedeutung für das allgemeine Verständnis von Autoionisation in Molekülen wären.
FVB / RK