Stefan Hell erhält Körber-Preis
Erfinder der STED-Mikroskopie wird für seine Entwicklung neuer Fluoreszenzfarbstoffe ausgezeichnet.
Erfinder der STED-Mikroskopie wird für seine Entwicklung neuer Fluoreszenzfarbstoffe ausgezeichnet.
Für seine wegweisenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Optik erhält Stefan Hell, Direktor des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen, den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2011. Der Körber-Preis zeichnet jährlich einen herausragenden, in Europa tätigen Wissenschaftler mit besonders zukunftsträchtigen Forschungsvorhaben aus. Die Preisverleihung wird am 7. September im Hamburger Rathaus stattfinden.
Die vom Göttinger Physiker Stefan Hell erfundene und zur Anwendungsreife entwickelte STED-Mikroskopie (Stimulated Emission Depletion – stimulierte Emissions-Löschung) ermöglicht mit Licht Einblicke in die Nanowelt jenseits der Beugungsgrenze. Bei dem Verfahren werden zuvor angeregte Fluoreszenzmarker mittels eines Lichtstrahls mit ringförmigem Profil wieder ausgeschaltet. Das Strahlprofil kann so gewählt werden, dass das Innere des Rings sehr eng wird, und somit die übrigbleibenden angeregten Farbstoffmoleküle unter der Beugungsgrenze des verwendeten Lichts lokalisiert sind. Durch Abfahren der Probe mit Anregungs- und STED-Strahl entsteht so ein Bild mit Auflösungen jenseits der klassischen Lichtmikroskopie.
Zum Beispiel gelang es Hirnforschern 2008 mit einer Auflösung von einigen Dutzend Nanometer,die Bewegungen winziger Synapsenbestandteile in lebenden Nervenzellen sichtbar zu machen. Durch neue Fluoreszenzfarbstoffe, die sich mit weniger Licht an- und ausschalten lassen, für deren Erforschung Hell den Preis erhält, lässt sich die Auflösung weiter erhöhen und die Schädigung der Proben durch hohe Laserintensität verringern. Darüber hinaus eröffnet die STED-Technik auch vielversprechende Perspektiven für die Weiterentwicklung optischer Speichermedien.
Körber Stiftung / KK