Stefan Hengesbach erhält WLT-Preis 2015
Wissenschaftliche Gesellschaft für Lasertechnik e. V. (WLT) zeichnet frequenzstabilisierte Diodenlaserstrahlquellen aus.
Am 22. Juni 2015 verlieh die Wissenschaftliche Gesellschaft für Lasertechnik e. V. (WLT) Stefan Hengesbach vom Fraunhofer Institut für Lasertechnik ILT in Aachen den WLT-Preis 2015. Die feierliche Preisvergabe fand im Rahmen der WLT Award Ceremony & Plenary Session auf der Konferenz „Lasers in Manufacturing - LiM 2015" im Rahmen der LASER World of Photonics in München statt.
Abb.: Stefan Hengesbach forscht an Diodenlasermodulen für mehr Prozesseffizienz. (Bild: Fh.-ILT)
Als einer von zwei Preisträgern erhielt Hengesbach den mit 2.000 € dotierten Preis für seine außerordentlichen und über die rein wissenschaftliche Arbeit hinausgehenden Leistungen auf dem Gebiet der Lasertechnik. Hengesbach hat sich seit seinem Studium an der RWTH Aachen University umfassend mit thermischen, elektrischen und optischen Konzepten für Diodenlasermodule, der Frequenzstabilisierung und dichtem spektralen Multiplexing beschäftigt. Innerhalb der letzten sechs Jahre hat er auf diesem Gebiet wegweisende Konzepte zur signifikanten Vergrößerung der Strahldichte und Brillanz mit großer Relevanz für eine kommerzielle Nutzung entwickelt.
Die von Hengesbach erforschten frequenzstabilisierten Diodenlaserstrahlquellen können zum Pumpen neuartiger Lasermedien mit schmalbandigem Absorptionsband < 0,5 Nanometer und zur Effizienzsteigerung bestehender Lasersysteme verwendet werden. Schließlich schuf Hengesbach die Möglichkeit, durch Frequenzmultiplexing, also der Überlagerung der frequenzstabilisierten Laserstrahlung mehrerer Diodenlaserstrahlquellen, die Strahldichte um bis zu zwei Größenordnungen zu steigern. Die große elektrooptische Konversionseffizienz sowie die Vielfalt der verfügbaren Wellenlängen der Diodenlaser steht somit bald auch Anwendungen mit großer Anforderung an die Strahldichte im Bereich bis 107 W mm-2 sr-1 zur Verfügung. Hiermit bietet Hengesbach einen Lösungsansatz, um den Großteil der Leistung von Hochleistungslasern auch tatsächlich nutzbar zu machen. Anwendungsbeispiele sind das selektive Laserstrahlschmelzen (SLM) und das Schneiden von Stahlblech.
Seine Promotion zum Thema „Spektrale Stabilisierung und inkohärente Überlagerung von Diodenlaserstrahlung mit Volumenbeugungsgittern" hat Hengesbach im Oktober 2014 mit Auszeichnung abgeschlossenen. Darüber hinaus hat er sich als Dozent an der RWTH Aachen University stark in der Lehre sowie bei Veranstaltungen für Schüler und Studenten engagiert. Hierzu gehören beispielsweise die Betreuung der Photonik-Akademie, die Schüler- und Kinderuniversität oder die Video-Projekte für den Photonik-Campus.
Die WLT hat sich zum Ziel gesetzt, die Laserstrahlung als universell einsetzbares Werkzeug weiterzuentwickeln und für neue interdisziplinäre Einsatzfelder in den Optischen Technologien nutzbar zu machen. Jährlich vergibt die Gesellschaft den WLT-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der angewandten Laserforschung und zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Lasertechnik.
Der zweite Preisträger Ulf Quentin, ehemaliger Mitarbeiter des Lehrstuhls für Photonische Technologien am Bayerischen Laserzentrum BLZ, wurde für seine herausragenden Arbeiten im Bereich der Laserbasierten Nanostrukturierung mit optisch positionierten Mikrolinsen ausgezeichnet.
Fh.-ILT / PH