Stern mit zwei extremen Planeten
Very Large Telescope bildet Exoplaneten direkt ab.
Einer Forschergruppe um Tobias Schmidt von der Hamburger Sternwarte ist es gelungen, mithilfe des Very Large Telescope VLT der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile einen Exoplaneten direkt abzubilden. Das Forschungsteam hat mit dem VLT den 1200 Lichtjahre entfernten T Tauri-
Abb.: Der Exoplanet CVSO 30c ist der schwache Punkt links oberhalb des Sterns, die helle Quelle im Bild ist der Stern selbst. (Bild: ESO)
Der beobachtete Stern ist der erste, bei dem gleichzeitig ein sehr naher Exoplanet durch Transitbeobachtungen und ein sehr weit entfernter Exoplanet durch direkte Abbildung nachgewiesen werden konnten. Unklar ist, wie ein solch exotisches System entstehen konnte. Möglich ist, dass beide Planeten sich in der Vergangenheit sehr nahe kamen, sich dabei gegenseitig gestört haben und so zu ihren extremen Orbits um den Stern fanden.
Derzeit sind 3.406 Exoplaneten in 2.550 Systemen bekannt. Bislang konnten die Astronomen die meisten Exoplaneten nur indirekt nachweisen. Wenn ein Exoplanet beispielsweise vor dem hellen Stern vorbeizieht, den er umkreist, und dessen Licht geringfügig abschwächt, kann diese Helligkeitsschwankung registriert und damit die Existenz eines Planeten nachgewiesen werden. Bei der direkten Beobachtung wird der Exoplanet mit einem optischen Teleskop direkt abgebildet. Das VLT ist das höchstentwickelte optische Instrument der Welt. Es besteht aus vier Hauptteleskopen mit je 8,2 Metern Spiegeldurchmesser und vier beweglichen 1,8m-Hilfsteleskopen.
UHH / RK