13.04.2011

Sterne wie aufgefädelte Perlen

Beobachtungen mit Herschel legen Zusammenhang zwischen Gasfilamenten und Sternentstehung nahe.

Beobachtungen mit Herschel legen Zusammenhang zwischen Gasfilamenten und Sternentstehung nahe.

Wissenschaftler haben mit Hilfe des ESA-Weltraumteleskop Herschel herausgefunden, dass nahe gelegene interstellare Wolken Netze aus verwobenen Gasfilamenten enthalten. Interessanterweise hat jedes Filament etwa die gleiche Breite, unabhängig von Länge oder Dichte, welche erstmals vermessen werden konnte. Die Ergebnisse der Astronomen deuten darauf hin, dass die Filamente von interstellaren Druckwellen in unserer Galaxie herrühren. Sie reichen über zehntausende von Lichtjahren durch den Weltraum, wobei sich zeigte, dass sich neugeborene Sterne häufig in den Bereich mit der höchsten Dichte befinden. Ein von Herschel aufgenommenes Filament in der Aquila Region enthält beispielsweise eine Anhäufung von etwa 100 jungen Sternen.

 Abb.: Gasfilamente in der interstellaren Wolke IC5146, die mit dem ESA-Weltraumteleskop Herschel im infraroten Bereich bei Wellenlängen von 70, 250 und 500 Mikrometern aufgenommen wurde. Die Sternentstehung findet entlang dieser Filamente statt. (Bild: ESA/Herschel/SPIRE/PACS/D. Arzoumanian)

Die Astronomen analysierten 90 Filamente, die alle etwa 0,3 Lichtjahren breit waren. Um die Einheitlichkeit der Breiten zu verstehen, verglichen sie sie mit Computermodelle. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass diese Filamente am wahrscheinlichsten gebildet werden, wenn langsame Druckwellen durch die interstellaren Wolken laufen. Diese Druckwellen haben Überschallgeschwindigkeit und sind das Ergebnis großer Mengen turbulenter Energie, die durch Sternenexplosionen in den interstellaren Raum gelangt. Dabei verdichten sie das dünne Gas zu den dichten Filamenten. 

Die langsamen Druckwellen sind das Äquivalent zu Überschallknallen. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Energie eines solchen Überschallknalls in den Wolken dissipiert und schließlich die Filamente aus komprimierter Materie zurücklässt. Das legt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen interstellaren Turbulenzen und den Filamenten gibt, was für die Theorien zur Sternenbildung von Bedeutung ist. So kann man in manchen Filamenten die Sternentstehung wie Perlen entlang eines Fadens sehen.

ESA / MH

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