Strom aus Polaronen
Neuartige Perowskit-Solarzelle beruht auf kombinierten Anregungen von Elektronen und Gitterschwingungen.
Ein interdisziplinäres Forscherteam hat die Grundlagen für einen völlig neuen Typus von Solarzellen entwickelt. Die neue Methode wandelt jenseits der herkömmlichen Wirkmechanismen Infrarotlicht in elektrische Energie um. Der Wirkmechanismus der Festkörper-
Abb.: Polaron-Solarzelle bei Laboruntersuchungen. Schwarz ist der Manganat-
„Während in konventionellen Solarzellen die Wechselwirkung von Elektronen mit Gitterschwingungen zu unerwünschten Verlusten führt und daher ein wesentliches Problem darstellt, können Polaron-
Die untersuchten Perowskit-Solarzellen mussten im Labor auf etwa -35 Grad Celsius gekühlt werden, damit der Effekt einsetzte. Voraussetzung für eine praktische Anwendung ist die Realisation geordneter Polaronenzustände bei höheren Temperaturen. „Die vorliegenden Messungen wurden an einem gut charakterisierten Referenzmaterial durchgeführt, um das Prinzip des Effektes zu verdeutlichen. Dafür wurde die tiefe Übergangstemperatur in Kauf genommen“, erläutert Simone Techert von der Uni Göttingen, dem MPI für biophysikalische Chemie und vom DESY.
Die Materialphysiker des Teams arbeiten an einer Modifizierung und Optimierung des Materials, um eine höhere Betriebstemperatur zu erreichen. „Der kooperative Zustand könnte sich unter Umständen auch durch geschickte Anregung mit weiterem Licht vorübergehend einstellen lassen“, sagt Techert. Sofern eine dieser Strategien erfolgreich ist, könnten zukünftig Solarzellen oder photochemische Energieträger mittels reichlich vorhandener Perowskit-
„Die Entwicklung hocheffizienter und einfach gebauter Festkörper-
GAU / RK