Technologien und Konzepte für die Satellitennavigation der Zukunft
Neues Galileo-Kompetenzzentrum bereitet DLR-Entwicklungen für den Einsatz im Galileo-Satellitennavigationssystem vor.
Die besten Navigationstechnologien, die den höchsten Nutzen für die Anwender bringen: Genau daran arbeitet das Galileo-Kompetenzzentrum im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Gemeinsam mit den Instituten und Einrichtungen des DLR sowie weiteren Partnern werden Produkte entwickelt, die das europäische Galileo-Satellitennavigationssystem stetig verbessern. Das Galileo-Kompetenzzentrum wurde im Oktober offiziell eröffnet.
„Globale Satellitennavigationssysteme wie Galileo haben sich über Jahrzehnte zu einer zentralen Infrastruktur unserer modernen Welt und der mobilen Gesellschaft entwickelt – sie werden an Bedeutung noch weiter gewinnen“, sagt Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR. „Das Galileo-Kompetenzzentrum wurde gegründet, um die Zukunft der Navigation auch weiterhin erfolgreich mitzugestalten und den Nutzen in Wirtschaft und Industrie zu fördern.“
Im Galileo-Kompetenzzentrum werden die Nutzer, die Bodeneinrichtungen und die Satelliten gleichermaßen betrachtet. Ziel ist es, zukunftsfähige Konzepte und Technologien für das europäische Satellitennavigationssystem umzusetzen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Galileo zu leisten.
Die Satelliten funken pausenlos Daten über ihre Borduhrzeit und die Satellitenbahn. Der Empfänger berechnet den Abstand zum Satelliten, indem er feststellt, wie lange das Signal unterwegs ist. Die Bestimmung der Position erfolgt durch drei Satelliten gleichzeitig. Zusätzlich ist ein vierter Satellit notwendig, damit die Empfängeruhr synchron mit den Satellitenuhren geht. Die Satellitenuhren müssen wiederum untereinander möglichst perfekt synchronisiert sein.
Galileo ist seit Dezember 2016 in Betrieb. Galileo macht Europa unabhängig von den Satellitensystemen anderer Nationen, es kann aber mit anderen Systemen interagieren – die unterschiedlichen Systeme ergänzen sich auch. Galileo besteht aus einem weltumspannenden Netz von aktuell 22 operationellen Satelliten. Sie bewegen sich auf drei Umlaufbahnen in 23.000 Kilometern Höhe. Das zivile Galileo-System stellt Navigationssignale in sehr hoher Genauigkeit bereit. Die Satelliten werden von zwei Kontrollzentren gesteuert, von denen sich eines im italienischen Fucino und eines am DLR-Standort in Oberpfaffenhofen befindet.
DLR / RK
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