Temperaturschwankungen im Takt der Sonne
Satellitendaten aus fünf Jahrzehnten belegen erstmals weltweite Temperaturschwankungen im Rhythmus der Sonnenaktivität.
London (dpa) - Satellitendaten aus fünf Jahrzehnten belegen erstmals weltweite Temperaturschwankungen im Rhythmus der Sonnenaktivität. Zu Zeiten des sogenannten solaren Maximums ist es auf der Erde demnach im globalen Mittel fast 0,2 Grad Celsius wärmer als im Minimum, wie das britische Magazin «New Scientist» (Nr. 2616, S. 14) berichtet. Die Stärke der Sonnenstrahlung schwankt leicht in einem etwa elfjährigen Aktivitätszyklus.
Temperaturänderungen durch den Sonnenzyklus waren stets vermutet worden, ließen sich jedoch bisher nur regional messen, nicht global. Die Forscher Ka-Kit Tung und Charles Camp von der Universität von Washington in Seattle werten ihre Analyse als weitere Bestätigung für den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel, wie ihn gängige Klimamodelle zeigen. So belege die Studie mit unabhängigen Messungen auch, dass die Klimamodelle die Auswirkungen zusätzlicher Energie in der Atmosphäre korrekt voraussagen können.
Da sich die Sonne gerade in einem Minimum ihres Aktivitätszyklus befinde, könne der Erdatmosphäre eine weitere deutliche Erwärmung in den nächsten fünf Jahren bevorstehen, falls nicht andere Klimaphänomene wie Vulkanausbrüche oder El Niño diese dämpften, meint Tung. Der Aufschwung im Sonnenzyklus werde dabei die menschengemachte Erwärmung verstärken. Die Originalarbeit ist im Fachblatt «Geophysical Research Letters» erschienen.
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Originalveröffentlichung:
C. D. Camp and K. K. Tung, Surface warming by the solar cycle as revealed by the composite mean difference projection, Geophys. Res. Lett. 34, L14703 (2007).
http://dx.doi.org/10.1029/2007GL030207