Thermoelektrikum als Lichtsensor
Nanostrukturen ermöglichen eine genaue Intensitätsmessung über einen weiten Spektralbereich.
Thermoelektrische Materialien können über den Seebeck-Effekt elektrischen Strom aus Abwärme erzeugen. Zahlreiche Prototypen etwa zum Einsatz am Autoauspuff gibt es bereits. Am California Institute of Technology in Pasadena erkannte nun eine amerikanische Forschergruppe eine weitere Anwendung für nanostrukturierte Thermoelektrika. Aus ihnen fertigten sie einen empfindlichen Lichtsensor, der über einen weiten Spektralbereich die Intensität einfallender Lichtwellen detektieren konnte.
Abb.: Aufbau eines neuartigen Photodetektors aus thermoelektrischen Nanodrähten, die auf einem thermisch isolierenden Wellenleiter angeordnet sind. (Bild: K.W. Mauser et al., Caltech)
„Unsere nanophotonischen, thermoelektrischen Strukturen können die Basis für eine neuen Art Lichtsensoren auch bis in den Infrarotbereich legen“, sagt Kelly W. Mauser vom Thomas J. Watson Laboratory am Caltech. Mit ihren Kollegen konstruierte sie aus einer dünnen Siliziumnitridschicht einen Wellenleiter, auf den sie zusätzlich eine 50 Nanometer dicke Lage aus Siliziumdioxid deponierten. Über ein Sputterverfahren lagerten sie auf den Wellenleiter verschiedene thermoelektrische Materialien wie Wismuttellurid und Antimontellurid ab. Diese thermoelektrischen Nanodrähte waren 50 Mikrometer lang bei Kantenlängen von 40 und 100 Nanometern. Diese Nanodrähte ordneten sie in symmetrischen Abständen von 470 Nanometern an.
Um die Eignung der Nanostrukturen für einen Lichtdetektor zu belegen, wurden sie über den Wellenleiter mit Licht bekannter Intensität im sichtbaren Spektralbereich zwischen 500 und 700 Nanometern beleuchtet. Auf einer Seite absorbierten die thermoelektrischen Nanodrähte das Licht gut und heizten sich dabei innerhalb von etwa 150 Mikrosekunden um bis zu drei Grad auf. Auf der anderen Seite wurde das Licht stark reflektiert, so dass keine nennenswerte Erwärmung auftrat. Die geringe Temperaturdifferenz reichte aus, um einen thermoelektrischen Strom mit Spannungen im Mikrovolt-
Diese Versuche belegten, dass sich thermoelektrische Nanostrukturen prinzipiell als empfindliche Photodetektoren eignen. Im Vergleich zu herkömmlichen Lichtsensoren, die auf dem Photoeffekt basieren, ist ihr Messspektrum nicht auf Wellenlängen mit Energien oberhalb einer Bandlücke beschränkt. Und im Unterschied zu Bolometern, die eine Lichtintensität direkt über eine Erwärmung eines geeigneten Materials messen, brauchen der thermoelektrische Lichtsensor nicht gekühlt zu werden. „In weiteren Arbeiten wollen wir die Empfindlichkeit dieser Strukturen im Infrarot-
Jan Oliver Löfken
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