Tiefer Blick in Trafo-Kerne
Neutronen zeigen Mobilität von Domänenwänden.
Mithilfe der Neutronen-Gitterinterferometrie ist es Forschern in der Schweiz erstmals gelungen, das Verhalten magnetischer Domänen im Inneren des Eisenkerns eines Trafos beim Anlegen von Magnetfeldern zu beobachten. Das werde für das Verständnis heutiger und die Entwicklung zukünftiger, effizienterer Trafos eine große Hilfe sein, so die Wissenschaftler.
Abb.: Das Paul-Scherrer-Institut wird mit Strom aus einer Hochspannungsleitung mit 50 kV versorgt. An der im Bild gezeigten Transformatorstation wird der Strom auf die Spannung von 16 kV transformiert und dann im Institut verteilt. Weitere Transformatoren, die über das Institut verteilt sind, reduzieren die Spannung dann auf 400 oder 230 V. (Foto: M. Fischer, PSI)
„Der ringförmige, magnetische Eisenkern im Trafo ist ein zentrales Element, das für die Erhöhung oder die Senkung der Spannung sorgt“, erklärt Christian Grünzweig vom Paul-
Wie sich die Domänenwände genau verhalten, ließ sich bislang nur indirekt beobachten. Die Neutronen-
In einer zweiten Untersuchung legten die Forscher dann Wechselstrom an und variierten Stromstärke und Frequenz. Wie sich zeigte, gibt es bestimmte Schwellen sowohl der Stromstärke als auch der Wechselstromfrequenz, ab der die Domänenwände verschwinden oder zu erstarren scheinen. „Mit diesen Einblicken sorgen wir nicht unmittelbar für bessere Transformatoren“, räumt Grünzweig ein. „Aber wir bieten der Wissenschaft und Industrie eine neue Methode an.“ Mit genauerer Kenntnis der magnetischen Vorgänge im Eisenkern können Hersteller von Transformatoren zielgerichteter ihre Produkte optimieren.
Und das Potenzial für Verbesserungen ist enorm, da die großen Verteilertrafos laut Hochrechnungen EU-
PSI / RK