Transmutation von radioaktivem Abfall
Technologie soll Menge und Lagerdauer von radiotoxischem Material erheblich reduzieren.
Abb.: Physik konkret Ausgabe 14, November 2012 (DPG)
Auch nach dem Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie bleibt das Problem bestehen, ausreichend viele sichere Endlager für den existierenden abgebrannten Brennstoff zu finden. Das Bundesamt für Strahlenschutz prognostiziert, dass durch die Nutzung von Kernenergie insgesamt 29.030 m³ Wärme entwickelnde radioaktive Abfälle endgelagert werden müssen. Durch Transmutation könnten die Menge sowie die Lagerdauer des radiotoxischen Materials erheblich reduziert werden. Hierbei wird langlebiger radioaktiver Abfall in kurzlebige Produkte umgewandelt – „transmutiert“. Darüber informiert die neue Ausgabe des Faktenblatts Physik konkret der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).
„Transmutation hat großes Potential, die Probleme bei der Endlagerung von radioaktivem Abfall zu vermindern, denen sich die Gesellschaft auch nach dem Atomausstieg stellen muss“, so die DPG-Präsidentin, Johanna Stachel.
Derzeit planen weltweit mehrere Länder, den Anteil der Kernenergie in ihrem Energiemix sogar erheblich zu steigern, um die Klimaziele zu erreichen. Die Abtrennung und Transmutation verspricht hier eine nachhaltige Lösung, bei der Reaktor und Transmutation sogar kombiniert werden könnten. Mit dem kostenlosen Faktenblatt Physik konkret möchte sich die DPG mit ihrer Expertise in die dringend gebotene öffentliche Diskussion einbringen.
DPG / OD