Trend zeigt nach oben
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht die Konjunktur in Deutschland «im Aufwind».
Trend zeigt nach oben
Berlin (dpa) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht die Konjunktur in Deutschland «im Aufwind». «Der Trend der deutschen Wirtschaft zeigt nach oben», sagte BDI-Präsident Michael Rogowski am Mittwoch in Berlin. Das Fundament sei allerdings weiterhin «fragil». Es gebe zwar eine starke Exportkonjunktur, die besser als erwartet verlaufe, sagte Rogowski bei der Vorlage des vierteljährlichen BDI-Konjunkturreports. Die Binnen- und Baukonjunktur lahmten jedoch nach wie vor. Rogowski plädierte für den Abbau von Wachstumshemmnissen beispielsweise durch Verlängerung der Regelarbeitszeit. «Deutschland könnte wieder ganz Spitze sein. Wir müssen's nur wagen», sagte er.
Für 2004 ging Rogowski weiterhin von einem Wachstum von 1,5 bis 1,7 Prozent aus. Im kommenden Jahr könnten es zwei Prozent oder mehr werden, sagte der BDI-Präsident. Das Zugpferd sei die Weltkonjunktur, «eine sehr kraftvolle US-Konjunktur» und Asien. Europa werde zwei Prozent oder etwas mehr erreichen und damit nur halb so viel wie die USA.
Die Zunahme der Exporte aus Deutschland bezifferte Rogowski auf etwa fünf Prozent. «Der Maschinenbau ist fast schon auf Wolke sieben, was die Auftragseingänge eingeht», sagte er. Skeptisch äußerte sich der BDI-Präsident über die Möglichkeit, dass sich das gute Exportklima auf die Binnenkonjunktur auswirke. Es herrsche eine beträchtliche Verunsicherung bei Konsumenten und Investoren. Inländische Investoren stünden «auf der Investitionsbremse». Die Industrie mit einem erwarteten Wachstum von 2,5 Prozent werde zum Schrittmacher der Konjunkturerholung. Von Januar bis Mai hatte die Industrieproduktion um 2,2 Prozent zugelegt.
Rogowski sagte, Deutschland brauche nicht nur flexiblere, sondern vor allem auch längere Regelarbeitszeiten. Rogowski plädierte zugleich für weitere Lockerungen beim Kündigungsschutz und lobte in diesem Zusammenhang das Unions-Programm zum Arbeitsmarkt. «Abgespeckt» werden müsse auch die betriebliche Mitbestimmung. Sie sei ein Hindernis. Insgesamt müssten die Lohnnebenkosten verringert werden, ohne aber die Kaufkraft zu schmälern.
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