Überlebenskünstler aus dem All zurück
Bakterien verbrachten anderthalb Jahre an der Außenwand der ISS.
Anderthalb Jahre lang an der Außenwand der Internationalen Raumstation ISS in vierhundert Kilometern Höhe auszuhalten, ist eine echte Herausforderung. Ob ein Bakterium das überlebt, ist eine wissenschaftlich interessante Frage. Vergangene Woche brachten die Kosmonauten Tim Peake, Yury Malenchenko und Tim Kopra mit einer Sojus-
Abb.: Das aus einem sibirischen Permafrostboden isolierte Bakterium Methanosarcina soligelidi ist ein Überlebensküstler. Aufgrund seines speziellen Stoffwechsels und der hohen Resistenz gegenüber lebensfeindlichen Bedingungen gilt dieser Organismus als ein Modell für mögliches Leben auf dem Mars. (Bild: D. Wagner, GFZ)
Gibt es Leben auf dem Mars? Diese Frage bleibt bislang unbeantwortet. Sicher ist, dass es im Weltall die molekularen Bausteine für Leben gibt und dass der frühe Mars als Planet mit gemäßigtem Klima die Möglichkeit bot, dass sich dort Leben entwickelt haben könnte. Ob dieses Leben bis heute überdauert haben könnte, haben Mitarbeiter des Deutschen Geoforschungszentrums unter Leitung von Dirk Wagner in zahlreichen Versuchen am Mikroorganismus Methanosarcina soligelidi unter extremen Umweltbedingungen wie niedrigen Temperaturen, hohen Salzgehalten, Austrocknung und Strahlung getestet. Dieses Ur-
Um die Überlebensfähigkeit unter marsnahen Bedingungen testen zu können, wurden die Bakterien zusammen mit anderen Probanden für 18 Monate in dem Experimentiermodul EXPOSE-R2 an der Außenseite der ISS exponiert. „Dabei wurden die Mikroorganismen auf marsähnlichen Mineralien und unter einer Marsatmosphäre den Strahlungsbedingungen, wie sie auf dem Mars herrschen, ausgesetzt“, so Wagner. „Ziel des Experiments war es, die Langzeitüberlebensfähigkeit von Methanosarcina soligelidi unter diesen Bedingungen zu testen.“ Jetzt sind die Ur-
GFZ / RK