Ultrakalte Atome im Raketen-Labor
Erste Ergebnisse der komplexen Raketenmission MAIUS-1.
Anfang 2017 hat ein Forschungsverbund unter Federführung der Uni Hannover die Forschungsrakete MAIUS-1 ins All geschossen. Während des Fluges untersuchten die Wissenschaftler in mehr als hundert Experimenten das Verhalten von Materiewellen und erstmals auch von Bose-
Abb.: Die MAIUS-1-
„Das ist uns sogar mit einer größeren Anzahl von Atomen gelungen, als wir zuvor erwartet hatten“, sagt Maike Lachmann von der Uni Hannover. Sie ist Teil des Teams, das die komplizierten Experimente geplant und durchgeführt hat. Die hohe Teilchenzahl wie auch die hohe Anzahl an Experimenten gelang mit Hilfe eines Atomchips. Neben der Erzeugung des Bose-
Erst ein Bruchteil der Ergebnisse ist bisher ausgewertet. Ein Fokus liegt jetzt auf den Experimenten zur Interferometrie der Materiewellen. Interferometer mit Bose-
Bislang galt das aufgrund der Komplexität der Experimente und der bei einem Raketenstart und im All herrschenden extremen Anforderungen als nicht durchführbar. „Diese Missionen stoßen daher auch auf sehr viel Skepsis. Selbst die meisten Experten bezweifelten, dass unser Ansatz realisierbar wäre“, erinnert sich Projektleiter Ernst Rasel. Dem Team ist es jedoch mit Hilfe des Atomchips gelungen, den ursprünglich raumgroßen Versuchsaufbau so zu miniaturisieren, dass er in die Forschungsrakete passte.
Die Ergebnisse der Experimente sind auch für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA von Interesse. Sie hat im Mai das Cold Atom Lab auf die Internationale Raumstation ISS gebracht, um dort ähnliche Experimente durchzuführen. „Das NASA-
Die neuen Anwendungsaspekte der Atomchips sind aber nicht nur für den Weltraum attraktiv: Mittlerweile öffnen sich auch viele, die vorher skeptisch waren, dem Einsatz von Atomchips und Bose-
LUH / RK