Ultrakurze Hochleistungs-Laserpulse
Selbst-Kompression in festen Materialien auch bei hohen Intensitäten möglich.
Ein Gerät, das ultrakurze Infrarot-Blitze mit extrem hoher Energie produziert, hat ein internationales Forscherteam entwickelt. „Große Wellenlängen im Infrarotbereich, eine kurze Dauer der Laserpulse und hohe Energie – diese drei Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen ist sehr schwer“, sagt Valentina Shumakova von der TU Wien. „Aber diese Kombination ist genau, was wir für viele interessante Starkfeld-
Abb.: Das Experiment - optische Bank am Institut für Photonik der TU Wien. (Bild: TU Wien)
„Unter bestimmten Bedingungen kann sich ein Laserpuls selbst komprimieren und kürzer werden. Das ist ein wohlbekanntes Phänomen in der Lasertechnik“, sagt Audrius Pugzlys, ebenfalls von der TU Wien „Aber bisher dachte man, dass diese Selbst-
Ein ultrakurzer Laserpuls ist eine Mischung aus einem Spektrum unterschiedlicher Wellenlängen – in diesem Fall im Infrarot-
Diese Technik lässt sich allerdings nicht immer anwenden. „Wenn die Intensität des Lichtpulses sehr hoch ist, dann neigt er dazu, auf chaotische Weise zu kollabieren und sich in einzelne, voneinander getrennte Filamente aufzuspalten“, sagt Pugzlys. Jeder dieser Zweige trägt nur einen kleinen Teil der Energie des ursprünglichen Strahls, der daraus resultierende Laserstrahl kann nicht mehr für Starkfeld-
Das Team hat nun herausgefunden, dass es bestimmte Bedingungen gibt, unter denen die Kompression des Laserpulses bei extrem hohen Intensitäten möglich ist, ohne dass der Laserpuls in einzelne Filamente zerfällt. „Wie sich herausstellt, haben wir es mit unterschiedlichen Längenskalen zu tun“, sagt Shumakova. „Die Längenskala der Filamentation ist größer als die Längen, auf denen es zur Kompression des Laserpulses kommt. Wir können daher einen Parameterbereich finden, in dem der Laserpuls zwar komprimiert wird, aber der störende Filamentations-
Das Team verwendete einen Yttrium-Aluminium-Granat-Kristall mit einer Dicke von wenigen Millimetern – und die Resultate sind bemerkenswert: Indem ein Laserpuls durch den Kristall geschickt wird, kann man ihn von 94 Femtosekunden auf 30 Femtosekunden verkürzen. Die Energie bleibt fast gleich, die Leistung erhöht sich um einen Faktor drei, auf beinahe ein halbes Terawatt. „Nachdem der Puls so kurz ist, hat er insgesamt immer noch relativ wenig Energie. Aber diese außerordentlich hohe Leistung öffnet uns die Tür zu ganz neuen spannenden Experimenten und vielleicht auch zu neuen lasertechnologischen Anwendungen“, sagt Pugzlys.
TUW / RK