08.04.2013

Wechsel an der Spitze des IFW Dresden

Ludwig Schultz (65) übergibt Amt des wissenschaftlichen Direktors an Jürgen Eckert (50).

Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) hat einen neuen wissenschaftlichen Direktor. Zum 1. April 2013 hat Prof. Dr. Ludwig Schultz (65) dieses Amt an Prof. Dr. Jürgen Eckert (50) abgegeben. Die Feierliche Amtsübergabe findet am 8. April um 15 Uhr im Dülfersaal der TU Dresden im Beisein der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Sabine von Schorlemer, und des Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, statt.

Abb.: Prof. Dr. Jürgen Eckert, seit 1.4.2013 wissenschaftlicher Direktor des IFW Dresden (Bild: Chr. Hüller)

Schultz, Jahrgang 1947, übernahm 2008 die Wissenschaftliche Leitung des IFW Dresden, nachdem er bereits seit 1993 als Direktor eines der IFW-Institute und als Professor für Metallphysik an der Technischen Universität Dresden tätig war. In seiner Position als Wissenschaftlicher Direktor des IFW hat sich Ludwig Schultz insbesondere um den Schulterschluss zwischen den Dresdner außeruniversitären Instituten und der TU Dresden bemüht, und damit auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Standorts geleistet. Besonderen Wert legte Ludwig Schultz auch auf den Ausbau der Internationalität. In diesem Zusammenhang hat er sich besonders um die Einwerbung großer Tagungen nach Dresden verdient gemacht.

Eckert, Jahrgang 1962 studierte Werkstoffwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 1990 auch promovierte. 1993 kam er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das das IFW Dresden, wo er in kurzer Zeit die Forschungsrichtung „Metastabile und nanostrukturierte Materialien“ etablierte und nach einem Jahr zum Leiter der gleichnamigen Abteilung bestellt wurde. 2003 wurde Jürgen Eckert auf eine C4-Professur an die Technische Universität Darmstadt berufen. Herr Eckert folgte diesem Ruf, kehrte aber bereits drei Jahre später nach Dresden zurück. Seitdem ist er Direktor des Instituts für Komplexe Materialien im IFW Dresden und hat gleichzeitig eine Professur am Institut für Werkstoffwissenschaften der Technischen Universität Dresden inne. 2009 erhielt er den renommierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Damit wurden seine herausragenden Beiträge auf dem Gebiet neuartiger amorpher anorganischer Werkstoffe gewürdigt, die für die Entwicklung neuer technischer Produkte und Lösungen von großer Bedeutung sind.

Er befasst sich vor allem mit metallischen Gläsern und hier wiederum mit eisenbasierten Ausführungen, die eine extrem hohe Festigkeit aufweisen und dennoch preisgünstig herzustellen sind. Insbesondere die mechanischen, thermischen und magnetischen Eigenschaften und die Korrosion solcher massiven metallischen Gläser sind im Fokus seines wissenschaftlichen Interesses. Ebenso bedeutend sind seine Arbeiten zu quasikristallinen und nanokristallinen Strukturen. Dabei hat er stets im Blick, dass die für die Produktion vorgesehenen metallischen Gläser nicht unter Laborbedingungen, sondern in industrieller Umgebung hergestellt werden müssen – ein Anwendungsbezug, der sich nicht zuletzt in seinen 20 Patenten ausdrückt. Im Juni 2012 hat ihm die Slowakische Technische Universität Bratislava die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit wurde die langjährige und engagierte Zusammenarbeit von Eckert mit der Fakultät für Materialwissenschaft der Slowakischen Technischen Universität gewürdigt.

Zum Amtswechsel seines Vorstandskollegen erklärt der Kaufmännische Direktor des IFW, Dr. h.c. Rolf Pfrengle: „Ich danke Prof. Schultz für die kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit in der Leitung des IFW, und ich bin sicher, dass mit Prof. Eckert die national und international hohe Sichtbarkeit unserer Forschung gefestigt und ausgebaut wird. Die Leibniz-Gemeinschaft bietet uns hierfür in ihrer Struktur und wissenschaftlichen Vielfalt die besten Voraussetzungen.“

IFW / OD

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