Weiche Schicht misst Magnetfeld
Neuer Magnetsensor mit Anwendungspotenzial für die Medizin und Mikroelektronik.
Magnetfeldsensoren sind in der modernen Technik mittlerweile unverzichtbar. Ihre vielfältigen Einsatzgebiete reichen vom altbekannten Kompass bis zum modernen Auto oder Smartphone. Arbeitsgruppen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben jetzt unter Leitung von Franz Faupel einen Miniatursensor entwickelt.
Abb.: Ein Prototyp des neuen Magnetfeldsensors. Die eigentliche Sensorspitze am linken Ende des Siliziumchips ist mit dem bloßen Auge kaum zu sehen. (Bild: B. Gojdka)
Der Sensor besteht aus einem winzigen Balken von 125 Mikrometern Länge. Beschichtet ist der Balken mit einem Material, das innerhalb eines Magnetfeldes weicher wird. Zur Messung des Magnetfelds bringen die Wissenschaftler den Balken mechanisch zum Schwingen. Die Schwingungsfrequenz ist wiederum abhängig von der Härte der Beschichtung. So lassen sich die Eigenschaften des Magnetfelds genau bestimmen.
Im Gegensatz zu vorherigen Modellen sind keine zusätzlichen Magnetfelder nötig, damit der neue Sensor funktioniert. Er kann niederfrequente und statische Magnetfelder detektieren, die besonders in der Medizin eine große Rolle spielen. So könnte der Sensor den Einsatz von magnetischen Partikeln im Körper unterstützen, um beispielsweise Tumore zu bekämpfen oder Medikamente gezielt im Körper freizusetzen. Zudem muss der Sensor nicht gekühlt werden und lässt sich so leicht in bestehende Mikroelektronik integrieren.
CAU / PH