20.07.2021

Wenn Genauigkeit und Geschwindigkeit zählen

Schnelles Inhouse-Prototyping mit moderner Lasertechnik.

Für ihre wissenschaftliche und metrologische Entwicklungs­arbeit benötigt die Physikalisch-Technische Bundes­anstalt (PTB) oftmals spezielle elektronische Geräte, die nicht auf dem Markt erhältlich sind. Lösungen dafür werden von den Wissenschaftlern und Entwicklungs­ingenieuren der PTB entworfen und dann von der „Nutzer­unterstützung“, einem internen Dienst­leister, als ein- oder doppelseitige Leiterplatten gefertigt. Dafür nutzt die Einrichtung Inhouse-Prototyping-Equipment von LPKF.

 

Abb.: Prototyping-Labor an der PTB Berlin mit LPKF ProtoMat H60 und LPKF...
Abb.: Prototyping-Labor an der PTB Berlin mit LPKF ProtoMat H60 und LPKF ProtoLaser U4 (Bild: LPKF)

In der Regel werden Geräte zur Messung physikalischer Größen wie Druck, Magnetfeld, Licht, Flüssigkeits­strömung, Temperatur, Strom oder Spannung entwickelt. Diese werden häufig mit anwendungs­spezifischen Bedien­feldern und Displays kombiniert, die auf Mikrocontroller-Platinen aufbauen oder über verschiedene Kommunikations­module und Protokolle wie USB, RS232, RS485 oder Ethernet an automatisierte Messstände angebunden werden. In manchen Fällen kommen noch extrem rausch­arme Verstärker, spezielle Strom­versorgungen oder verschiedene andere Geräte hinzu.

Viele Projekte müssen einen strengen Zeitrahmen einhalten, die Geräte werden zeitnah benötigt. Für eine zügige Fertigstellung des Leiterplatten-Prototypings stehen dem Labor ein Fräsbohr­plotter LPKF ProtoMat H60, ein Lasersystem LPKF ProtoLaser U4 sowie das Durch­kontaktierungs­system LPKF Contac S4 zur Verfügung. Im Labor kommen außerdem ein Prozess zum Erstellen von Lötstopp­masken mit LPKF ProMask zum Einsatz sowie Zusatzgeräte wie ein programmierbarer Ofen zum Trocknen und Aushärten, ein UV-Belichter für die Polymerisation, ein Messgerät für die PCB-Kupferdicke – auch diejenige in den Vias – und ein Stereo­mikroskop.

Der Dienstleister produziert eine große Anzahl an Leiterplatten, daher zählt die Geschwindigkeit. Wenn mit nur einem Gerät die Prozesse Bohren und Strukturieren vorgenommen werden sollen, wird der LPKF ProtoLaser U4 verwendet. Dieses Lasersystem bearbeitet diverse Materialien, auch HF-Materialien. Das ist wichtig, denn bei der PTB kommen viele verschiedene – auch neue – Materialien zum Einsatz. Mit dem Labor-Equipment bearbeiten die Mitarbeiter beispielsweise FR4-Material mit einer Dicke von 1,0 oder 1,55 Millimetern und einer Kupferschicht von 18 oder 35 Mikrometern oder auch Rogers RO4003 oder TMM10i.

Flexmaterialien und Keramik können mit dem ProtoLaser zuverlässig bearbeitet werden. Auch die Verarbeitung von 1,0 Millimeter dickem Aluminium­oxid mit 35 Mikrometer Kupfer für Anwendungen mit höherer Stromstärke und entsprechend stärkerer Wärme­entwicklung funktioniert sehr gut. Grundsätzlich gilt, dass sich der Anspruch an die Bearbeitungsgeschwindigkeit in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist, auch und gerade bei Strukturen kleiner als 100 Mikrometer. Durch seine Fähigkeit, bohren und strukturieren zu können, ermöglicht es der bei der PTB als Allround­gerät geltende ProtoLaser U4, die hohen Anforderungen umzusetzen.

In Ergänzung nutzen die Labormitarbeiter LPKF ProMask zum Erstellen von Lötstopp­masken. Dies erleichtert die spätere Bestückung und reduziert beispielsweise bei chemischer Verzinnung den Zinnbedarf. Für die Durch­kontaktierung verwendet der Dienstleister eine LPKF Contac S4. Mit diesem neuen System macht auch die Durch­kontaktierung von Bohrungen unter 0,4 Millimeter keine „Bauchschmerzen“ mehr.

Übrigens hat die PTB auch ein Ausbildungs­zentrum für Elektroniker, in dem die Auszubildenden und Studierenden alles über das PCB-Design lernen. Viele der Nachwuchs-Ingenieure benötigen den PCB-Service für ihre Abschluss­projekte. Dafür ist es äußerst hilfreich, das Prototyping mit dem LPKF-Equipment direkt und schnell inhouse umsetzen zu können.

LPKF / DE

 

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