Werkstoffe besser verstehen
Neuartiges Röntgenmikroskop in Betrieb genommen.
Hochaufgelöste, dreidimensionale Blicke ins Innere von Werkstoffen: An der Uni Halle-
Abb.: Das Röntgenmikroskop Zeiss Xradia 810 Ultra wird künftig an der Uni Halle-
Mit der innovativen Technologie kann automatisiert das Gefüge von Materialien abgebildet werden. Das Röntgenmikroskop schafft einen dreidimensionalen Einblick in die Beschaffenheit von Werkstoffen und lässt Rückschlüsse auf ihr Verhalten zu. Mit dieser erst seit Kurzem verfügbaren Technologie ist es abseits von Elektronenspeicherringen in Großforschungseinrichtungen möglich, Hochleistungsmaterialien auf mikrostruktureller Ebene in drei Dimensionen zu untersuchen.
Dabei ist der Analyseablauf dreistufig: Zunächst wird mit dem von der Firma 3D-Micromac AG aus Chemnitz gemeinsam mit dem Fraunhofer-
„Durch das Zusammenspiel der drei Technologien kann mit höchster Auflösung eine 3D-Strukturinformation gewonnen werden, die die Grundlage für die beschleunigte Entwicklung neuer Materialien bildet. Die mit dem neuen Großgerät erreichbare Auflösung von fünfzig Nanometern bei untersuchten Probenvolumen von fast viertausend Mikrokubikmetern schließt eine von anderen Mikrostrukturdiagnostikverfahren nicht erfasste Lücke“, sagt Thomas Höche, Leiter des Geschäftsfelds Optische Materialien und Technologien des Fraunhofer-
Bei den zu untersuchenden Materialien handelt es sich in erster Linie um strukturierte Gläser und Glaskeramiken, wie sie in Displays oder Herdplatten vorkommen. Beispielsweise kann mit dem Großgerät das Wachstum von Kristallen in Glaskeramik dreidimensional verfolgt werden. Das ermöglicht die Steuerung verschiedener Prozessparameter wie der Temperatur, um gewünschte Strukturen erzeugen zu können. Das Röntgenmikroskop wird auch anderen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen zur Verfügung stehen. Beispielsweise werden Forscher der TU Clausthal, der Uni Osnabrück, der Bundesanstalt für Materialprüfung und -forschung, der Uni Erlangen-
Fh.-IMWS / RK