Wie Batterien und Elektronik altern
60 Millionen Euro für ein neues Forschungszentrum in Aachen.
An der RWTH Aachen entsteht bis 2020 ein Zentrum zur grundlegenden Erforschung der Alterung von Batteriematerialien und leistungselektronischen Systemen. Der Wissenschaftsrat hat für das „Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Electronic Systems“, kurz CARL, knapp 60 Millionen Euro Fördergelder vom Bund und dem Land Nordrhein-
„Batteriealterung und Lebensdauervorhersage der Leistungselektronik sind Themen, die in Aachen am Institut für Stromrichtertechnik und elektrische Antriebe ISEA schon seit den 1980er Jahren untersucht werden“, sagt ISEA-
Im CARL werden zwei Perspektiven betrachtet: die der Endanwender einerseits und die der Entwickler von Maschinen und Materialien zur Herstellung von Batterien und Leistungselektronik andererseits. „Mit unseren Forschungsergebnissen können wir dazu beitragen, dass Entwicklungszyklen beschleunigt werden und durch eine optimale Konfiguration der Systeme letztlich Geld gespart wird“, sagt Sauer. Denn die Frage der Lebensdauer ist essentiell für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Beispielsweise ist es wichtig für Autohersteller, Abschreibungszeiträume, Garantieleistungen und Zuverlässigkeit als Teil der funktionalen Sicherheit einschätzen zu können.
Mit den Fördermitteln werden drei große Laborbereiche errichtet, die das eigentliche Herzstück von CARL bilden. Im ersten wird es Prüfstände für Belastungs- und Umweltsimulationen geben. Es geht beispielsweise um elektrische, mechanische, chemische oder klimatische Einflüsse auf Material und Systeme von Batterien und Leistungselektronik. Hier werden Alterungsprozesse quasi im Zeitraffer ablaufen und analysiert, um deren Ursachen im Detail erforschen zu können. Der zweite Labor-
Mit dem Bau von CARL wird 2017 auf dem Campus Melaten im Westen von Aachen begonnen. Die Baukosten für das Gebäude betragen rund 43 Millionen Euro. Für die Großgeräte und die Grundausstattung sind rund 16 Millionen Euro veranschlagt. Der Einzug der rund 150 Mitarbeiter ist für Mitte 2020 geplant.
RWTH / RK