Wie sich Pflanzen vor zu viel Sonnenlicht schützen
Fluoreszenz-Spektroskopie offenbart molekulare Clusterprozesse der Licht absorbierenden Antennenkomplexe.
Pflanzen, Algen und einige Bakterienarten beherrschen das Kunststück der Photosynthese. Für die Umwandlung der Energie des Sonnenlichts in chemische Energie spielt die effiziente Absorption von Photonen eine zentrale Rolle. Doch auch Pflanzen sind vor Sonnenbrand nicht gefeit und können bei zu intensivem Sonnenlicht Schaden nehmen. Eine Gruppe litauischer Physiker analysierte nun die molekularen Prozesse, mit der sich Pflanzen schützen. Die Ergebnisse könnten auch neue Impulse für die zahlreichen Ansätze der künstlichen Photosynthese geben.
Abb.: Mit diesen Lichtsammelkomplexen – hexagonal angeordnet – fangen Pflanzen Sonnenlicht ein und können sich auch vor Sonnenbrand schützen. (Bild: J. Chmeliov et al.)
Fast alle Pflanzen nutzen für die Photosynthese den Lichtsammelkomplex II (LHCII), der sich aus verschiedenen Pigmenten wie Chlorophyll a, Chlorphyll b und Lutein zusammensetzt. Dieses organische Makromolekül ist für die hoch effiziente Absorption des Sonnenlichts und Erzeugung von Ladungsträgern verantwortlich, kann aber bei zu intensiver Einstrahlung Schaden nehmen. Daher reagieren Pflanzen selbstständig mit einem Regulationsprozess, um Strahlenschäden zu vermeiden. Die potenziell schädigende Energie der Photonen wird dabei in Wärme umgewandelt und kann schnell an die Umgebung abgegeben werden.
Leonas Valkunas und seine Kollegen von der Universität Vilnius gingen nun den bislang im Detail unbekannten molekularen Prozessen für diesen Schutzmechanismus auf den Grund. Dazu nutzten sie eine Glycerol-
Aus früheren Studien ist bekannt, dass sich die Lichtsammelkomplexe zu einer hexagonalen Struktur anordnen. In dieser Struktur reagierten einzelne LHCII-
Für den wirksamsten Strahlungsschutz waren jedoch LHCII-
Die Forscher sind davon überzeugt, dass sich ihre Labormessungen prinzipiell auf lebende Pflanzen übertragen lassen. Diese könnten über die strukturelle Anordnung der LHCII-
Jan Oliver Löfken
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