Windpark mit Batterie gekoppelt
Speicherregelkraftwerk nahm bei Hamburg seinen Betrieb auf.
Vergangenen Freitag wurde das Speicherregelkraftwerk am Windpark Curslack in Hamburg-Bergedorf offiziell in Betrieb genommen. Kernstück der Anlage ist die Verbindung der fünf Windenergieanlagen des Windparks mit einem neuen Batteriespeicher, der direkt an das Windparknetz angeschlossen ist. Der von Vattenfall gemeinsam mit dem Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und der Nordex Group erbaute Speicher aus Lithium-Ionen-Akkus kann Strom aus dem benachbarten Windpark aufnehmen und damit dessen Effizienz erhöhen.
Abb.: Vertreter des Projekts und der Stadt Hamburg starten das Speicherregelkraftwerk in Curslack. (Bild: Vattenfall)
Mit diesem Speicherregelkraftwerk, das als Teil des Großprojektes NEW 4.0 – Norddeutsche Energiewende errichtet wurde, sollen Möglichkeiten zur Systemintegration erneuerbarer Energien praxisnah erforscht werden. Durch die Kopplung von Windpark und Batteriespeicher soll die Stromlieferung aus dem Windpark optimiert und an den Bedarf der Kunden angepasst werden. Dadurch sollen Abschaltungen von Windenergieanlagen bei Netzüberlastung so weit wie möglich vermieden werden. Darüber hinaus wollen die Projektpartner Modelle für Systemdienstleistungen konzipieren. So sollen Regelalgorithmen und Regelparameter etwa für lokale Blindleistungserbringung oder die Erbringung von Momentanreserve entwickelt und getestet werden, damit zukünftig erneuerbare Energien gemeinsam mit Batteriespeichern diese Leistungen marktbasiert erbringen können.
Das Speicherregelkraftwerk besteht aus 24 Batterien der neuesten BMW-Technologie. Solche Batterien werden auch in Elektrofahrzeugen verwendet. Der Batteriespeicher verfügt über eine Leistung von 720 Kilowatt und eine Speicherkapazität von 792 Kilowattstunden. Die Anlage soll einen Beitrag zur Entlastung der Stromnetze in Norddeutschland liefern.
„Das Speicherregelkraftwerk ist einer von 25 Demonstratoren im Projekt NEW 4.0, mit denen wir innovative Lösungen für das Energiesystem der Zukunft unter Realbedingungen erproben wollen. Zukünftig müssen Windkraftanlagen als Erzeuger flexibler und intelligenter auf die Anforderungen für ein stabiles System reagieren und auch sehr kurzfristige Schwankungen ausgleichen. So können sie die Systemaufgaben konventioneller Kraftwerke übernehmen. Die Integration eines Batteriespeichers im eigenen Windpark und der Verbund mit dem benachbarten Energie-Campus bieten eine einzigartige Konstellation für unsere Forschungsvorhaben zum Energiesystem der Zukunft“, sagt Werner Beba, Leiter CC4E sowie Projektkoordinator NEW 4.0.
Vattenfall / HAW / JOL