Zerstörungsfreie Prüfung von Kabelisolierungen
Frühzeitige Erkennung von Alterungseffekten verbessert Sicherheit europäischer Kernkraftwerke.
Ungeachtet des deutschen Ausstiegs aus der Kernenergie spielt diese in Europa nach wie vor eine entscheidende Rolle. Umso mehr ist es auch für Deutschland wichtig, den Zustand internationaler Anlagen bewerten zu können. In einem Kernkraftwerk sind durchschnittlich 25.000 Kabel mit einer Gesamtlänge von 1500 km verlegt. Teilweise sind diese rauen Umgebungsbedingungen wie erhöhter Temperatur und radioaktiver Bestrahlung ausgesetzt. Die Kabelisolierung altert unter diesen Bedingungen, wobei infolge einer Versprödung schlimmstenfalls Risse und Kurzschlüsse entstehen können. Wie kann man mögliche Alterungseffekte der Kabel frühzeitig zerstörungsfrei detektieren? Und wie lässt sich das mit den Praxisbedingungen vereinbaren? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Ingenieure und Wissenschaftler des Fraunhofer-
Im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten EURATOM-
Zurzeit werden die Kabel auf Grundlage von Erfahrungen, aber ohne belastbare Aussagen über den Zustand präventiv ausgetauscht. Der tatsächliche Zustand kann dabei völlig unterschiedlich sein, so dass ein teurer Austausch eventuell nicht notwendig wäre – aber ebenso könnte ein kritischer Zustand bereits vor dem Austausch entstanden sein. Bis dato wird kein zerstörungsfreies Verfahren zur Untersuchung der Kabelisolierung eingesetzt. Der wirtschaftliche und sicherheitsrelevante Nutzen könnte allerdings erheblich sein. Das wird das Fraunhofer-
„Mit unserem weiterentwickelten Terahertz-Verfahren, welches mit hochfrequenten elektromagnetischen Wellen arbeitet, möchten wir zukünftig die Alterung der Kabelisolierung und den Zustand der Isolierung bestimmen“, erläutert Christopher Stumm, projektverantwortlicher Ingenieur am Fraunhofer-
Fh.-IZFP / RK