Zum dritten Mal rast 'Rosetta' an der Erde vorbei
Die als Kometenjäger durch das Weltall rasende Raumsonde wird bei diesem Vorbeiflug an der Erde noch einmal Schwung holen und dann die letzte Etappe in das äußere Sonnensystem antreten.
Zum dritten Mal rast «Rosetta» an der Erde vorbei
Die als Kometenjäger durch das Weltall rasende Raumsonde wird bei diesem Vorbeiflug an der Erde noch einmal Schwung holen und dann die letzte Etappe in das äußere Sonnensystem antreten.
Der europäische Kometenjäger «Rosetta» soll an diesem Freitagmorgen (8.45 Uhr) zum dritten und letzten Mal Schwung bei einem Vorbeiflug an der Erde holen. Dabei werde die Raumsonde in nur 2500 Kilometern Abstand bei 109° Ost, 8° Süd leicht südlich der indonesischen Insel Java über den Indischen Ozean hinwegrasen, teilte die Europäische Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt mit. Ihre Vorbeifluggeschwindigkeit wird 13,3 km/s betragen. Durch dieses Gravitationsmanöver wird Rosetta ausreichend Geschwindigkeit aufnehmen, um die letzte Etappe ihrer 10 Jahre dauernden Reise in das äußere Sonnensystem fortzusetzen.
Dabei ist eine Begegnung mit dem Asteroiden 21 Lutetia im Juli 2010 geplant. Anfang 2011 wird Rosetta in einen Ruhezustand versetzt, um schließlich 2014 wieder aktiviert zu werden. Erst dann wird Rosetta ihr Ziel, den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, erreicht haben. Dort wird sie die Landesonde Philae aussetzen, die vor Ort Untersuchungen der Oberfläche durchführen soll. Rosettas weitere Aufgabe wird es sein, den Kometen auf seiner Reise zur Sonne zu begleiten und ihn dabei in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren gründlich zu erforschen.
Abb.: Das Rosetta Flight Control Team in Aktion in 2008. (Bild: ESA/D. Scuka)
Bereits im März 2005 und November 2007 nutzte «Rosetta» die Anziehungskraft der Erde, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Mit neuem Schwung jage er dann auf sein Ziel zu, auf das er zwischen Mars und Jupiter treffen werde. Insgesamt kostet die Mission eine Milliarde Euro.
Auch wenn die Begegnung mit der Erde an diesem Freitag in erster Linie zur Schwerkraftumlenkung genutzt werden soll, werde gleichzeitig die Gelegenheit genutzt, um das Erde-Mond-Systems weiter zu erforschen. Viele Messinstrumente wurden in den vergangenen Tagen eingeschaltet, die den Großteil der bisher zurückgelegten 4,5 Milliarden Kilometer ausgeschaltet waren. Im Internet können die Ereignisse verfolgt werden.
ESA/DPA/KP