02.05.2013

Zwei Physiker unter den Heinz-Maier-Leibnitz-Preisträgern

Nachwuchspreis von DFG und BMBF geht 2013 an neun junge Forscher, darunter Thomas Pfeiffer und Holger Pletsch.

Die diesjährigen Trägerinnen und Träger des wichtigsten Preises für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland stehen fest. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) berufene Auswahlausschuss wählte jetzt vier junge Wissenschaftlerinnen und fünf junge Wissenschaftler für die „Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2013“ aus. In diesem Jahr stellt das BMBF erstmals 20.000 Euro statt 16.000 Euro pro Preis zur Verfügung. Auch die Zahl der Ausgezeichneten hat sich erhöht, nachdem in der Vergangenheit pro Jahr sechs Preise vergeben wurden. Verliehen werden die Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2013 am 3. Juni in Berlin.

Abb.: Thomas Pfeiffer (Bild: MPIK)

Die höhere Zahl der Preise und die Aufstockung der Mittel trägt dem hohen Renommee des seit 1977 jährlich verliehenen Preises Rechnung. In einer Umfrage des Magazins „bild der wissenschaft“ wurde der Heinz Maier-Leibnitz-Preis von den bedeutendsten Forschungseinrichtungen zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland gewählt – nach dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten. Die DFG sieht den Heinz Maier-Leibnitz-Preis als Anerkennung und zugleich Ansporn, die wissenschaftliche Laufbahn geradlinig weiterzuverfolgen.

Für die Preisrunde 2013 waren insgesamt 123 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Von den nominierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kamen 45 in die engere Wahl, aus der der Auswahlausschuss schließlich die neun Preisträgerinnen und Preisträger bestimmte.

Die Vorsitzende des Auswahlausschusses für den Heinz Maier-Leibnitz-Preis, DFG-Vizepräsidentin Dorothea Wagner, betont besonders die thematische Breite der Auszeichnungen: „Über die Jahre hinweg zeigt der Preis eine schöne Ausgewogenheit und die große Vielfalt des deutschen Wissenschaftssystems. In diesem Jahr freut mich besonders, dass wir einige Preisträgerinnen und Preisträger aus den sogenannten „kleinen“ Fächern auszeichnen können und auf die herausragende Arbeit auch in diesen Disziplinen hinweisen können.“

Abb.: Holger Pletsch (Bild: AEI)

Der Preispatron Heinz Maier-Leibnitz war Physiker und von 1974 bis 1979 Präsident der DFG. Der nach ihm benannte Preis wurde während seiner Amtszeit an der Spitze der DFG aus der Taufe gehoben und erstmals verliehen. Zwei der neun Preisträger sind Physiker.

Thomas Pfeifer untersucht am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg schnellste elektronisch korrelierte Prozesse und fundamentale Kopplungen von Elektronen in Atomen und Molekülen. Hierzu baute er ein bisher einmaliges zeit- und energieaufgelöstes Attosekundenspektroskopielabor auf. Außerdem befasst er sich mit der Physik von Freie-Elektronen-Lasern und betrachtet hier die Lichterzeugung ebenso wie die Wechselwirkung intensiver weicher Röntgenstrahlung mit Atomen und Molekülen.

Holger Pletsch beschäftigt sich am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover mit dem Nachweis von Gravitationswellen. Bis heute sucht die Astrophysik nach einem Nachweis dieser von Albert Einstein vor mehr als hundert Jahren vorhergesagten Raumzeit-Kräuselungen. Neue Detektoren nehmen unter anderem schnell rotierende Neutronensterne als mögliche Quellen von Gravitationswellen ins Visier. Holger Pletsch hat dazu eine Methode entwickelt, die riesigen Datenmengen trotz beschränkter Computerressourcen optimal zu filtern. Die Methode eignet sich auch für andere Himmelsphänomene und führte unter anderem zur Entdeckung neuer, interessanter Pulsare.

DFG / DE

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