18.09.2003

Allgemeine Relativitätstheorie

Fließbach

Allgemeine Relativitätstheorie

Von T. Fließbach.
2. überarb.Aufl., Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1995. IX + 406 S., 34 Abb., Geb.,
ISBN 3-86025-685-8

Der vorliegende Band enthält eine Einführungsvorlesung in das Gebiet, deren Inhalte für einen Einjahreskurs straff ausgewählt worden sind. Das Buch erlaubt, den logischen roten Fadens auch ohne zuviel Investition in den speziellen Formalismus zu verfolgen. Es hat Tempo, kommt schnell zu den entscheidenden Punkten und behandelt sie ohne Abschweifungen. Dabei kommen bei wichtigen Schritten auch Detailrechnungen nicht zu kurz, so daß sich diese auch mathematisch nachvollziehen lassen. Das Buch gibt Anregung und Hilfestellung, wenn man sich selbst ausprobieren will. Das ist vor allem den Übungsaufgaben zu danken, die fast jedes Kapitel abschließen, auf den Inhalt Bezug nehmen und ihn teilweise weiterführen. Nur im Verweis auf die offenen Fragen, die ernsthafte Arbeit auf dem Gebiet gestatten, und die damit verbundenen Literatur ist das Buch zu knapp.

Das Buch beginnt mit einer Motivation und einer Zusammenfassung der Speziellen Relativitätstheorie, soweit sie für das Folgende nötig ist. Das heißt, es werden die Anfangsgründe der Elektrodynamik besprochen, auf die Dirac-Gleichung aber verzichtet. Die Diskussion beschleunigter Bezugssysteme vermittelt die Überleitung zur ART, und diese wird zunächst mit minimalen Mitteln charakterisiert, bevor ein Abschnitt über mathematische Methoden die Tensoranalysis im klassischen Ricci-Kalkül vorstellt. Schließlich werden die Feldgleichungen formuliert. Die Struktur der Feldgleichungen ist etwas locker behandelt. Gerade hier wünschte man sich Hinweise auf die Fragen der Eichinvarianz, der Freiheitsgrade, der kanonischen Formulierung, der Quantisierung. Ausführlich werden die Tests der ART im Schwarzschild-Feld besprochen. Die Beschränkung beginnt hier mit dem Verzicht der Diskussion der postnewtonschen Näherung relativistischer Gravitationstheorien. Angesichts des gegenwärtigen Interesses sind die Gravitationslinsen vielleicht zu kurz behandelt. Die Darstellung mündet in der zweite Hälfte des Buches in Probleme, die sich mit der Astrophysik verbunden sind: Gravitationsstrahlung, extreme Sternmodelle und Kosmologie. Die Aufgabe, diese Probleme im gegebenen Rahmen zu behandeln, ist sehr gut gelöst, wenn auch gerade hier wieder der Verzicht auf Hinweise zu neueren Übersichtartikeln zu bedauern ist.

Das Buch enthält nur wenige mißverständliche Formulierungen. Es ist für Studenten wie für Dozenten empfehlenswert, die in kurzer Zeit informiert sein wollen und die Beschränkung des Stoffes akzeptieren können oder gerader nach einer solchen Beschränkung suchen. Auch für die Planung einer Vorlesung sollte es gut geeignet sein.

D.-E. Liebscher, Potsdam

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