19.09.2003

E =mc2. Einführung in die Relativitätstheorie

Bührke

E = mc 2. Einführung in die Relativitätstheorie

Von T. Bührke.
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999. 144 S.,
ISBN 3-423-33041-4

Die Einsteinschen Relativitätstheorien üben auch gegenwärtig große Anziehungskraft auf ein wissbegieriges Publikum aus. Daher wird die leicht lesbare, von mathematischen Formeln fast vollständig freie Darstellung des Wissenschaftsjournalisten Bührke dankbare Leser finden. Eines Aufmachers durch den Herausgeber über die alten Streitereien um die Einsteinsche Relativitätstheorie zu Le nards Zeiten und eines Mottos, in dem die Theorie als "wunderlich" bezeichnet wird, hätte es nicht bedurft. Das auf dem Klappentext angesprochene, "dass Einstein recht hatte" ist als Titel ja schon von Clifford Will in den 80er Jahren zugkräftig eingesetzt worden.

Das Buch ist in ein langes und ein sehr kurzes Kapitel aufgeteilt. Im ersten "Von langsamen Uhren und verbogenen Räumen" werden die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie dargestellt. Danach folgt "Die Relativitätstheorie im Alltag" über Kern- und Fusionsenergie sowie das Global Positioning System (GPS). Charakteristisch für die Darstellung ist die Nähe zu Experimenten, Beobachtungen und astrophysikalischen Anwendungen (Gravitationslinseneffekt, Gravitationswellen, Schwarze Löcher). Die Kosmologie wird nur sehr andeutungsweise gestreift. Grundlegende Effekte sind sauber erklärt (z.B. Zeitdilatation, Längenkontraktion, Gravitationsrotverschiebung). Kurioserweise tritt der Dopplereffekt allein im angeschlossenen Glossar auf, nicht im Text. Der Fachmann runzelt die Stirn nur bei ganz wenigen Stellen, etwa wenn gesagt wird, dass der Einstein-Kosmos sich später als "nicht statisch" erwiesen habe (S. 98), wo aber "nicht stabil" gemeint ist; oder wenn im Glossar die Gravitationsverschiebung einen eigenen Eintrag bekommt, dann aber auch zur Zeitdilatation mit hinzugerechnet wird. Ob eine elektromagnetische Welle, die in der Regel extrem nichtlokalisiert ist, sich zur Definition der Weltlinie eignet, darf bezweifelt werden.

Insgesamt ist die Darstellung verständlich und anschaulich. Eine kommentierte Literaturübersicht rundet das für Leser mit nicht zu großen Vorkenntnissen und ohne theoretische Ansprüche geeignete Buch ab.
Prof. Dr. Hubert Goenner, Institut für theoretische Physik, Universität Göttingen

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