Werner Heisenberg
Gregor Schiemann: Werner Heisenberg, C. H. Beck, München 2008, 158 S., Paperback, ISBN 9783406568404
Gregor Schiemann

Die „Beck‘sche Reihe: Denker“ ist zumeist den großen Philosophinnen und Philosophen vorbehalten, von A wie Adorno bis W wie Wittgenstein. Erstmals würdigt nun ein Band mit Werner Heisenberg einen Physiker des 20. Jahrhunderts.
Der Autor Gregor Schiemann, Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Theorie und Geschichte der Wissen-schaften in Wuppertal, führt gut lesbar in Heisenbergs eher philosophisch geprägtes Denken ein. Er beleuchtet dabei insbesondere die Bezüge zur Entwicklung der Physik (vor allem der Quantenmechanik) und auch zur Geistes- und Zeitgeschichte.
Damit erschließt Schiemann systematisch vor allem die „Allgemeinverständlichen Schriften“ Heisenbergs und liefert eine ideale Ergänzung zu Büchern, die sich eher mit der Biografie oder dem wissenschaftlichen Werk Heisenbergs befassen. Dabei werden die Fundamente von Heisenbergs Denken (z. B. Platon) ebenso deutlich wie auch die Grenzen, etwa wenn Schiemann auf das eher traditionelle Kunstverständnis Heisenbergs hinweist.
Ein Kapitel behandelt ausführlich das Manuskript „Ordnung und Wirklichkeit“, das Anfang der Vierzigerjahre entstanden ist. Es war zwar nie zur Veröffentlichung gedacht, bietet aber unter anderem interessante Einblicke in Heisenbergs Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich.
Wer sich für den Denker Werner Heisenberg interessiert, dem kann ich dieses Buch empfehlen, das durch eine kompakte Kurzbiografie, ein ausführliches Literaturverzeichnis und hilfreiche Anmerkungen abgerundet wird.
Alexander Pawlak
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