Dossier: Abrüstung und Rüstungskontrolle

Physik ermöglichte Atomwaffen. Doch seit Hiroshima und Nagasaki engagieren sich Physiker:innen für Abrüstung und Frieden.

Artikel

89 Sekunden vor 12Götz Neuneck9/2025Seite 3

89 Sekunden vor 12

Unser Überleben und das Überleben künftiger Generationen
stehen auf dem Spiel.

Friedensnobelpreis: Zeugnis gegen AtomwaffenGötz Neuneck12/2024Seite 30DPG-Mitglieder

Friedensnobelpreis: Zeugnis gegen Atomwaffen

Die japanische Organisation Nihon Hidankyo erhält den Friedensnobelpreis „für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt“.

Der diesjährige Friedensnobelpreis zeichnet die japanische Organisation Nihon Hidankyo aus für ihre jahrzehntelangen „Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch Zeugenaussagen gezeigt hat, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürfen“. Ihre Mitglieder haben dazu beigetragen, das „nukleare Tabu“ zu stärken, Atomwaffen niemals wieder einzusetzen. Im Wesentlichen ehrt das Norwegische Nobel­komitee damit die „Hibakusha“, also die Überlebenden der beiden Atombombenexplosionen in Hiroshima und in Nagasaki. Nihon Hidankyo bedeutet so viel wie japanische „Konföderation für die an den A- und H-Bomben Leidenden“; die Organisation wurde als politisch unabhängiger Zusammenschluss vieler lokaler Gruppen bereits 1956 von Senji Yamaguchi gegründet.

Am 6. und 9. August 1945 kamen nach offiziellen Angaben rund 140 000 Menschen in Hiroshima und 70 000 in Nagasaki ums Leben. Die beiden nuklearen Sprengkörper „Little Boy“ und „Fat Man“ waren das Ergebnis geheimer Forschung im Rahmen des Manhattan-Projekts während des Zweiten Weltkriegs. Die Zahl der Opfer ist aber weitaus größer: Circa 500 000 Namen von Toten finden sich auf dem symbolischen Grab im Friedenspark von Hiroshima. Am 1. März 1954 kontaminierte der radio­aktive Niederschlag von „Castle Bravo“, dem stärksten amerikanischen H-Bombentest, die Besatzung des Fisch­kutters „Glücklicher Drache V“ in der Nähe des Bikini-Atolls. Viele Besatzungsmitglieder starben; der Vorfall initiierte die Anti-Nukleare Protestbewegung in Japan. Nihon Hidankyo sollte als landesweite Organisation alle Überlebenden unterstützen und repräsentieren. Sie tritt dafür ein, Atomwaffen abzuschaffen. (...)

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Maike Pfalz9/2024Seite 14

Erinnerung und erneute Warnung

30 Nobelpreisträger:innen aus Physik und Chemie unterzeichneten die „Mainauer Deklaration 2024 gegen Atomwaffen“.

Zoë Siebers, Leonie Barghorn, Hannes Vogel und Götz Neuneck3/2024Seite 78DPG-Mitglieder

Austausch über autonome Waffensysteme

Ein dreitägiges Seminar widmete sich dem Thema „Autonome Waffensysteme und künstliche Intelligenz“.

Ein wesentlicher Beitrag in KriegszeitenMalte Göttsche9/2022Seite 3

Ein wesentlicher Beitrag in Kriegszeiten

Mit ihrer Fachexpertise können Physiker:innen fundiert informieren und mit ihren internationalen Kontakten zur Verständigung beitragen.

Sicherheit durch VerifikationMalte Göttsche, Matthias Englert, Madalina Wittel und Simon Hebel7/2020Seite 28DPG-Mitglieder

Sicherheit durch Verifikation

Wie ließe sich nukleare Abrüstung in Nordkorea überprüfen?

Trotz jahrzehntelanger Bemühungen gibt es bis heute nur bedingt Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung, welche derzeit in akuter Gefahr sind. Dennoch verzichten alle Staaten auf Kernwaffentests – bis auf Nord­korea, wo bis 2017 Tests stattfanden. Während bedeutende Abrüstungsmaßnahmen auf nordkoreanischer Seite ohne belastbare Sicherheitsgarantien für das Regime unwahrscheinlich sind, beharren die USA und weitere Länder auf überprüfbaren Fortschritten in der Denuklearisierung. Das Dilemma besteht im Misstrauen beider Staaten zueinander. Naturwissenschaftlich-technische Verifikationsverfahren können Vertrauen schaffen und müssen bereitstehen, falls zukünftig eine Abrüstungsinitiative möglich erscheint.

Es ist 100 Sekunden vor Zwölf! Die im Jahr 1947 eingeführte „Doomsday Clock“ des amerikanischen Magazins „Bulletin of the Atomic Scientists“ steht seit Januar näher vor Mitternacht als je zuvor – unter anderem aufgrund des nuklearen Programms Nordkoreas. Nachdem dieses Land 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag (Infokas­ten) ausgestiegen ist, hat es zügig Atomwaffen entwickelt und mehrfach unterirdisch getestet.
Bis heute scheiterten alle internationalen Initiativen, Nordkorea zur Aufgabe seines Atomprogramms zu bringen. In den letzten Jahren unternahm die US-Administration unter Präsident Trump einen neuen Anlauf. Doch den Gipfeltreffen 2018 und 2019 folgten keine konkreten Schritte. Nordkorea fordert zunächst Sicherheitsgarantien, etwa in Form eines bilateralen Friedensvertrags, der formal den Korea­krieg (1950 bis 1953) beendet. Die USA beharren auf überprüfbaren Fortschritten in der Denuklearisierung. Das gegenseitige Misstrauen ist tief verwurzelt.  
Ein Ausweg aus der Sackgasse, der auch im Kalten Krieg in der Rüstungskontrolle zwischen den USA und der Sow­jetunion erfolgreich war, könnten verifizierbare technische Schritte sein, welche die Abrüstung überprüfen und gleichzeitig Vertrauen schaffen können. (...)

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Mehr Science Diplomacy wagen!Götz Neuneck12/2020Seite 3

Mehr Science Diplomacy wagen!

Die Stimme der Wissenschaft in der Politik ist nötig, um gemeinsame Probleme anzugehen und internationale Partnerschaften aufzubauen.

Friedensforschung stärkenGerald Kirchner3/2020Seite 3

Friedensforschung stärken

Fortschritte bei der Entwicklung von Verifikationsverfahren für die nukleare Abrüstung sind ein Hoffnungsschimmer.

Maike Pfalz11/2019Seite 70

„Die Übung ist eine Art Planspiel.“

Interview mit Gerald Kirchner

Mit Teilchendetektoren gegen AtomwaffenMalte Göttsche6/2018Seite 26

Mit Teilchendetektoren gegen Atomwaffen

Myonen-Radiographie und Antineutrinomessungen können helfen, mögliche Entwendungen abgebrannter Brennelemente aus Zwischenlagern zu detektieren.

Nachhaltige MahnungAlexander Pawlak5/2017Seite 6

Nachhaltige Mahnung

Alexander Pawlak2/2016Seite 10

Atomares Säbelrasseln

Götz Neuneck6/2013Seite 8

Nordkoreanischer Nukleartest bestätigt

Katja Paff / Alexander Pawlak3/2013Seite 10

Laserwaffen: Sky Wars statt Star Wars?

9/2010Seite 132

Kommunikationsprogramm - Ausschreibung 2011

Stefan Jorda11/2007Seite 11

''Russland möchte zeigen, dass es mit den USA mithalten kann''

Interview zum russischen Vakuumbomben-Test

Martin Kalinowski und Ole Ross; Götz Neuneck et al.12/2006Seite 17

Starke Indizien - der nordkoreanische Nukleartest

Götz Neuneck11/2005Seite 74

Zum Gedenken an Sir Joseph Rotblat

Joseph Rotblat3/2005Seite 3

''Remember your humanity ...''

Nachrichten

Am Morgen des 6. August 1945
06.08.2025 • NachrichtPanorama

Am Morgen des 6. August 1945

Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki markierten den Beginn des 1. Nuklearzeitalters. Prof. Götz Neuneck umreißt in einem Meinungsbeitrag die heutige Situation.

Für eine Welt ohne Atomwaffen
11.10.2024 • NachrichtPanorama

Für eine Welt ohne Atomwaffen

Die japanische Organisation Nihon Hidankyo erhält den Friedensnobelpreis 2024 für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt.

Nukleararsenale bewachen
07.11.2023 • NachrichtForschung

Nukleararsenale bewachen

Funkwellen und verstellbare Spiegel ermöglichen Fernüberwachung von eingelagerten Atomwaffen.

Die nuklearen Gefahren vervielfachen sich
21.02.2023 • NachrichtDPG

Die nuklearen Gefahren vervielfachen sich

Aktuelles Faktenblatt der DPG Gesellschaft warnt vor der steigenden globalen nuklearen Bedrohung und beschreibt Wege zur Deeskalation.

Physik in Zeiten des Krieges
15.03.2022 • NachrichtDPG

Physik in Zeiten des Krieges

DPG setzt institutionelle Zusammenarbeit mit allen russischen Wissenschaftseinrichtungen und Organisationen bis auf Weiteres aus.

Wissenschaft soll auch in der Ukraine-Krise verbinden
28.02.2022 • NachrichtPanorama

Wissenschaft soll auch in der Ukraine-Krise verbinden

Auch aus der deutschen Wissenschaft gibt es Unterstützung für die Ukraine.

Nukleare Abrüstung ist dringender denn je
24.06.2021 • NachrichtDPG

Nukleare Abrüstung ist dringender denn je

DPG: Aktuelle Ausgabe von Physikkonkret über die Gefahr eines Nuklearkriegs.

One Hundred Years  of Chemical Warfare

One Hundred Years of Chemical Warfare

B. Friedrich et al. (Hrsg.)

60 Jahre Göttinger Erklärung
12.04.2017 • NachrichtForschung

60 Jahre Göttinger Erklärung

Am 12. April 1957 wandten sich 18 namhafte Physiker gegen die Stationierung von Kernwaffen in Deutschland.

Joseph Rotblat: Visionary for Peace

Joseph Rotblat: Visionary for Peace

Braun, R. et al. (Hrsg.)

Einstein - Peace Now!

Einstein - Peace Now!

Braun, Krieger (Hrsg.)

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