Erinnerung und erneute Warnung
30 Nobelpreisträger:innen aus Physik und Chemie unterzeichneten die „Mainauer Deklaration 2024 gegen Atomwaffen“.
30 Nobelpreisträger:innen aus Physik und Chemie unterzeichneten die „Mainauer Deklaration 2024 gegen Atomwaffen“.
Ein dreitägiges Seminar widmete sich dem Thema „Autonome Waffensysteme und künstliche Intelligenz“.
Mit ihrer Fachexpertise können Physiker:innen fundiert informieren und mit ihren internationalen Kontakten zur Verständigung beitragen.
Wie ließe sich nukleare Abrüstung in Nordkorea überprüfen?
Trotz jahrzehntelanger Bemühungen gibt es bis heute nur bedingt Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung, welche derzeit in akuter Gefahr sind. Dennoch verzichten alle Staaten auf Kernwaffentests – bis auf Nordkorea, wo bis 2017 Tests stattfanden. Während bedeutende Abrüstungsmaßnahmen auf nordkoreanischer Seite ohne belastbare Sicherheitsgarantien für das Regime unwahrscheinlich sind, beharren die USA und weitere Länder auf überprüfbaren Fortschritten in der Denuklearisierung. Das Dilemma besteht im Misstrauen beider Staaten zueinander. Naturwissenschaftlich-technische Verifikationsverfahren können Vertrauen schaffen und müssen bereitstehen, falls zukünftig eine Abrüstungsinitiative möglich erscheint.
Es ist 100 Sekunden vor Zwölf! Die im Jahr 1947 eingeführte „Doomsday Clock“ des amerikanischen Magazins „Bulletin of the Atomic Scientists“ steht seit Januar näher vor Mitternacht als je zuvor – unter anderem aufgrund des nuklearen Programms Nordkoreas. Nachdem dieses Land 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag (Infokasten) ausgestiegen ist, hat es zügig Atomwaffen entwickelt und mehrfach unterirdisch getestet.
Bis heute scheiterten alle internationalen Initiativen, Nordkorea zur Aufgabe seines Atomprogramms zu bringen. In den letzten Jahren unternahm die US-Administration unter Präsident Trump einen neuen Anlauf. Doch den Gipfeltreffen 2018 und 2019 folgten keine konkreten Schritte. Nordkorea fordert zunächst Sicherheitsgarantien, etwa in Form eines bilateralen Friedensvertrags, der formal den Koreakrieg (1950 bis 1953) beendet. Die USA beharren auf überprüfbaren Fortschritten in der Denuklearisierung. Das gegenseitige Misstrauen ist tief verwurzelt.
Ein Ausweg aus der Sackgasse, der auch im Kalten Krieg in der Rüstungskontrolle zwischen den USA und der Sowjetunion erfolgreich war, könnten verifizierbare technische Schritte sein, welche die Abrüstung überprüfen und gleichzeitig Vertrauen schaffen können. (...)
Die Stimme der Wissenschaft in der Politik ist nötig, um gemeinsame Probleme anzugehen und internationale Partnerschaften aufzubauen.
Fortschritte bei der Entwicklung von Verifikationsverfahren für die nukleare Abrüstung sind ein Hoffnungsschimmer.
Myonen-Radiographie und Antineutrinomessungen können helfen, mögliche Entwendungen abgebrannter Brennelemente aus Zwischenlagern zu detektieren.
Interview zum russischen Vakuumbomben-Test
Die Arbeitsgruppe Abrüstung (AGA) befasst sich mit Forschung zu physikalischen Fragen der Abrüstung, der internationalen Sicherheit und des internationalen Friedens, wobei fachübergreifende Bezüge berücksichtigt werden.
In der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler vernetzen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen wissenschaftlichen Disziplinen, die ihre Verantwortung für die Folgen von wissenschaftlicher Forschung und technischer Entwicklung kritisch reflektieren und mit differenzierter Expertise an der gesellschaftlichen Debatte, vor allem auf den Gebieten Frieden, Klima, Biodiversität und Ökonomie, aktiv teilnehmen.