130 Jahre Pfeiffer Vacuum
Komplettes Produktportfolio anwendungsoptimiert für Forschung, Entwicklung und Industrie.
Seit 130 Jahren setzt Pfeiffer Vacuum Maßstäbe in der Vakuumtechnik. Von den zahlreichen Innovationen, die das Traditionsunternehmen entwickelt und erfolgreich auf den Markt gebracht hat, profitieren Wissenschaft und Industrie gleichermaßen. Bestes Beispiel: die Turbomolekularpumpe, die 1958 im Unternehmen entwickelt wurde und seitdem aus dem Markt nicht mehr wegzudenken ist. Nach wie vor ist Pfeiffer Vacuum dank seines Know-hows Technologie und Weltmarktführer auf diesem Gebiet.
Pioniergeist und Leidenschaft prägten den Vakuumspezialisten von Anfang an. Als Arthur Pfeiffer im Alter von nur 23 Jahren 1890 das Unternehmen in Wetzlar gegründet hatte, widmete er sich anfangs der Produktion von Gasfernzündern. Nachdem sich elektrische Glühlampen am Markt durchgesetzt hatten, richtete der Unternehmensgründer sein Schaffen kurzerhand neu aus: Über die neue Beleuchtungstechnologie kam er zu den bei der Herstellung eingesetzten vakuumtechnischen Lösungen. Schnell erkannte Arthur Pfeiffer, welche Bedeutung die Vakuumtechnologie für praktisch alle Bereiche von Industrie und Forschung haben könnte – und konzentrierte sich in der Folge voll und ganz auf dieses Feld.
Seitdem prägte Pfeiffer Vacuum die Vakuumtechnik maßgeblich: Angefangen von der ersten exklusiven Lizenz für Produktion und alleinigen Vertrieb der Geryk-Öl-Luftpumpe (1904) über deren Weiterentwicklung zum Einsatz in Fertigungsumgebungen (1908) und die Entwicklung einer eigenen Drehschieberpumpe (1910) bis hin zur Erfindung der revolutionären Turbomolekularpumpe durch den Entwicklungsleiter Willi Becker (1958) bestimmte das Unternehmen die Branche mit richtungsweisenden Entwicklungen, während die Unternehmensführung mit dem Tod von Arthur Pfeiffer 1947 in die zweite Generation wechselte.
Bereits 1927 war Dr. Erich Pfeiffer nach Studium der Physik und Volkswirtschaft sowie Promotion als Juniorchef in das väterliche Unternehmen eingetreten und trieb nach Übernahme der Geschäftsführung in den Nachkriegsjahren die Entwicklung der Vakuumpumpen weiter voran. 1969 wurde das familiengeführte Unternehmen dann Teil der liechtensteinischen Balzers-Gruppe. Pfeiffer, der seinen Besitz bereits vier Jahre zuvor in eine Stiftung zu Gunsten der Belegschaft eingebracht hatte, schied im gleichen Jahr aus der Geschäftsführung aus.
1974 zog Pfeiffer Vacuum ins benachbarte Aßlar um und präsentierte sich unter anderem auch als Spezialist für kundenspezifische Spezialentwicklungen. Spektakuläres Beispiel ist sicher die 1978 im Rahmen eines NASA-Projektes für den Weltraumeinsatz entwickelte miniaturisierte Turbomolekularpumpe. Mit einem Saugvermögen von 16 Litern pro Sekunde für Stickstoff und 20 Litern pro Sekunde für Helium, einem Kompressionsverhältnis von 95.000 für Wasserstoff sollte die luftgekühlte Pumpe zur Evakuierung eines Massenspektrometers an Bord eines Raumfahrzeugs eingesetzt werden. Die kleinen Abmessungen von 19,5 cm Gesamtlänge und einem Durchmesser von 7,5 cm sowie das geringe Gewicht von 1450 g trugen den äußerst begrenzten Raumverhältnissen und Nutzlasten damaliger Missionen Rechnung. Auch die 1985 entwickelte spezielle mehrstufige Turbopumpe Split-Flow wurde explizit für einen Einsatz in der Analytik entwickelt.
1996 wagte sich das wieder unabhängige Unternehmen als erster deutscher Mittelständler an die New Yorker Börse. Zwei Jahre später folgte der entsprechende Schritt auch an die Deutsche Börse in Frankfurt, wo Pfeiffer Vacuum Technology AG im Segment Neuer Markt, heute TecDAX, notiert wird.
Mit der Digiline-Reihe führte Pfeiffer Vacuum zur Jahrtausendwende die erste komplett digitale Reihe von Messröhren am Markt ein. Auch in diesem Jahrhundert verlor Pfeiffer den Weltraum als Einsatzort für seine Produkte nicht aus den Augen: 2003 wurde eine Turbomolekularpumpe TMU 071 auf der Internationalen Raumstation ISS installiert. In 2008 erfuhr das renommierte Zugpferd der Ultrahochvakuumtechnologie mit der Einführung der Hi- Pace-Reihe eine weitere Überarbeitung.
Mit der Übernahme des Göttinger Vakuumkomponentenbauer „Trinos Vakuum-Systeme“ – heute Pfeiffer Vacuum Components & Solutions – und des unter „adixen by Pfeiffer“ weiterbetriebenen vakuumtechnologischen Geschäftsanteils des französischen Alcatel-Lucent-Konzerns begann Pfeiffer Vacuum die Erweiterung seiner Produktpalette und brachte 2013 mit dem ASM 340 den leistungsstärksten Heliumlecksucher seiner Klasse sowie die Oktaline Atex, die weltweit erste magnetgelagerte Wälzkolbenpumpe, auf den Markt.
Es folgten 2017 die Übernahme des Dresdner Ionenquellenspezialisten Dreebit, sowie der Kauf der US-amerikanischen Unternehmen Advanced Test Concepts (ATC) und Nor-Cal Products Inc. Damit gelang Pfeiffer Vacuum der konsequente Ausbau des wichtigen Service-Geschäfts und die Ergänzung der bereits bestehenden Produktpalette für Dichtheitsprüfung.
Als einziger Anbieter von Vakuumtechnik bietet das Unternehmen damit ein komplettes Produktportfolio: vom einzelnen Bauteil bis hin zum komplexen Vakuumsystem. Das umfangreiche Programm reicht von hybrid- und magnetgelagerten Turbopumpen über Vorpumpen, Lecksucher, Mess- und Analysegeräte bis zu Vakuumkammern und -systemen. Das Portfolio umfasst zudem ein breites Angebot an Dienstleistungen. Produkte und Lösungen von Pfeiffer Vacuum werden für die Segmente Analytik, Industrie, Forschung und Entwicklung, Beschichtung und Halbleiter entwickelt und anwendungsoptimiert angeboten. Mit der Hinwendung zur Vakuumtechnologie, die heute als Enabler der gesamten modernen Chip-basierten reellen und virtuellen Welt gilt, setzte Arthur Pfeiffer vor 130 Jahren den ersten Schritt in eine für sein Unternehmen nachhaltige Richtung.
Dr. Eric Taberlet, Vorstandsvorsitzender der Pfeiffer Vacuum Technology AG fasst den Erfolg des Unternehmens zusammen: „Mit unseren langlebigen Produkten und maßgeschneiderten Vakuumlösungen erfüllen wir praktisch alle Wünsche unserer Kunden und knüpfen Beziehungen, die über Jahre Bestand haben. Bei Pfeiffer Vacuum bleibt Nachhaltigkeit keine leere Worthülle. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Deshalb schaffen wir an allen Standorten auf der Welt die Voraussetzungen dafür, dass unsere Mitarbeiter gerne für Pfeiffer Vacuum arbeiten. Wir engagieren uns sozial, weil wir etwas zurückgeben möchten und produzieren möglichst energieeffizient und umweltschonend. Wir leben Nachhaltigkeit – aus Tradition – seit 130 Jahren.“
Pfeiffer Vacuum / LK
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