Abel-Preis geht an US-Amerikaner und Franzosen
Einer der wichtigsten Mathematikpreise der Welt geht in diesem Jahr an den US-Wissenschaftler John G. Thompson (75) und seinen französischen Kollegen Jacques Tits (77).
Abel - Preis an US-Amerikaner und Franzosen
Oslo (dpa) - Einer der wichtigsten Mathematikpreise der Welt, der norwegische Abel-Preis, geht in diesem Jahr an den US-Wissenschaftler John G. Thompson (75) und seinen französischen Kollegen Jacques Tits (77). Die Auszeichnung ist mit umgerechnet 750 000 Euro (1,2 Millionen Dollar) dotiert. Wie die Akademie der Wissenschaften in Oslo am Donnerstag mitteilte, werden beide für ihre «grundlegenden Beiträge zur Algebra und insbesondere zur Entwicklung der modernen Gruppentheorie» ausgezeichnet. Eine Gruppe ist zum Beispiel die Menge ganzer Zahlen, die durch Addition verknüpft sind. Anwendung findet die Gruppentheorie etwa in der Untersuchung von Kristallen oder zur Erstellung von Ornamenten in der Teppichweberei.
Thompson lehrt an der Universität des US-Bundesstaates Florida. Tits, ein emeritierter Professor am Pariser Collège de France, habe eine «ganz neue und höchst einflussreiche Auffassung von Gruppen als geometrische Objekte» geschaffen, teilte die Akademie mit. «Die Arbeiten beider Mathematiker ergänzen einander und bilden zusammen das Rückgrat der modernen Gruppentheorie.»
Der Preis ist nach dem norwegischen Mathematiker Niels Henrik Abel (1802-1829) benannt. Er wurde zum ersten Mal 2003 verliehen und war im Jahr davor zu Abels 200. Geburtstag von Norwegens Parlament gestiftet worden. Thompson und Tits bekommen ihren Preis am 20. Mai von Norwegens König Harald V. überreicht.
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