29.12.2007

Astronomische Jahresvorschau 2008

Im Jahr 2008 stehen einige spannende Himmelsereignisse für Sternfreunde ins Haus.

Sonne, Mond und Sterne im Jahr 2008 - astronomische Jahresvorschau

Hamburg (dpa) - Im Jahr 2008 stehen einige spannende Himmelsereignisse für Sternfreunde ins Haus. Von Mitteleuropa aus lassen sich eine totale und eine partielle Mondfinsternis sowie die partiellen Phasen einer totalen Sonnenfinsternis verfolgen - immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit und beschert uns einen wolkenfreien Himmel.

Während die ringförmige Sonnenfinsternis vom 7. Februar von der gesamten Nordhalbkugel der Erde aus unbeobachtbar bleibt, kann die totale Mondfinsternis in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar in ihrem gesamten Verlauf von Mitteleuropa aus gesehen werden. Wer sich dieses kosmische Schattenspiel nicht entgehen lassen will, muss früh auf den Beinen sein. Denn um 2.43 Uhr morgens beginnt der Vollmond in den Kernschatten der Erde einzudringen. Von 4.00 Uhr an hält sich der Mond für eine knappe Stunde vollständig im Kernschatten auf. Um 6.09 Uhr tritt der Mond ganz aus dem Kernschatten, der sichtbare Teil der Mondfinsternis endet damit.

Auch die zweite Mondfinsternis des Jahres 2008 ist bei uns zu beobachten und zwar in der ersten Hälfte der Nacht vom 16. auf den 17. August. Um 21.36 Uhr Sommerzeit tritt der Vollmond in den Kernschatten der Erde. Zum Höhepunkt der Finsternis um 23.10 Uhr stehen gut 80 Prozent des scheinbaren Mondscheibendurchmessers im Kernschatten. Da der Mond nicht vollständig in den Kernschatten eindringt, spricht man von einer partiellen Mondfinsternis.

Astronomischer Höhepunkt des Jahres 2008 ist die totale Sonnenfinsternis vom Freitag, dem 1. August. Von Mitteleuropa aus ist sie in ihrer partiellen Phase sichtbar. Allerdings werden bei uns nur wenige Prozent der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt. Die Finsternis beginnt für die meisten Orte in Mitteleuropa zwischen 10.35 Uhr und 11.05 Uhr Sommerzeit und endet zwischen 11.50 und 12.35 Uhr. Der Bedeckungsgrad nimmt in Mitteleuropa von Nord nach Süd ab. Zum Höhepunkt werden in Kiel 22 Prozent, in Köln 12, in Konstanz 6 und in Mailand um 2 Prozent der Sonne vom Mond abgeschattet.

Zu Jahresbeginn beherrscht Mars die nächtliche Himmelsszene, während Venus als Morgenstern hell strahlt. Bis Sommerbeginn ist der Rote Planet noch am Abendhimmel sichtbar, wenn auch seine Helligkeit erheblich nachlässt. Venus beendet im März ihre Rolle als Abendstern und erscheint erst im Spätsommer wieder am Abendhimmel. Um die Weihnachtszeit wird Venus dann zu einem auffälligen Himmelsobjekt am frühen Abendhimmel.

Der Riesenplanet Jupiter dominiert als hellglänzender Planet den Sommerhimmel. Saturn im Sternbild Löwe hat seine Glanzzeit im Februar und März. Bis Mitte Juli ist der ringgeschmückte Planet am Abendhimmel vertreten.

Merkur, der sonnennächste und kleinste aller Planeten, zeigt sich immer nur für wenige Tage im Jahr entweder abends nach Sonnenuntergang tief im Westen oder morgens vor Sonnenaufgang knapp über dem Osthorizont. Die amerikanische Raumsonde «Messenger» wird am 14. Januar und am 6. Oktober 2008 knapp an Merkur vorbeifliegen, bis sie am 18. März 2011 endgültig in eine Umlaufbahn einschwenken und zu einem künstlichen Merkursatelliten werden wird.

Das Jahr 2008 ist nach dem Gregorianischen Kalender ein Schaltjahr zu 366 Tagen. Der Ostersonntag fällt 2008 auf den 23. März, der fast frühestmögliche Beginn des Osterfestes. Neujahr fällt auf einen Dienstag, Silvester auf einen Mittwoch. Die Mitteleuropäische Sommerzeit soll vom 30. März bis zum 26. Oktober 2008 gelten.

Das Jüdische Jahr 5769 beginnt am 29. September 2008 mit Sonnenuntergang. Das Islamische Mondjahr ist mit 354 Tagen um elf Tage kürzer als das Gemeinjahr des Gregorianischen Kalenders. Deshalb fallen gelegentlich zwei islamische Neujahrstage in ein Gregorianisches Jahr, was im Jahre 2008 der Fall ist: Das Islamische Jahr 1429 beginnt am 9. Januar mit Sonnenuntergang und das Islamische Jahr 1430 bei Sonnenuntergang am 29. Dezember. Die islamischen Neujahrstage sind daher der 10. Januar und der 30. Dezember 2008.

Der astronomische Jahresbeginn folgt mit geringer Verspätung dem bürgerlichen Jahresbeginn um Mitternacht des 31. Dezember. Die Sonne passiert am 1. Januar 2008 um 0.18 Uhr den Punkt ihrer scheinbaren Bahn, an dem das astronomische Jahr seinen Anfang nimmt.

Schon am 3. Januar eilt die Erde durch ihren sonnennächsten Bahnpunkt, wobei sie 147 Millionen Kilometer vom Glutball Sonne entfernt ist, während sie am 4. Juli mit 152 Millionen Kilometer Abstand ihre größte Entfernung von der Sonne erreicht.

Der astronomische Frühling hält am 20. März um 6.48 Uhr seinen Einzug - unabhängig von der Witterung. Mit Erreichen des Gipfelpunktes ihrer Jahresbahn am 21. Juni um 1.59 Uhr Sommerzeit, lässt die Sonne den Sommer beginnen. Am 22. September überschreitet die Sonne um 17.44 Uhr den Himmelsäquator in südlicher Richtung, die Herbst-Tagundnachtgleiche tritt ein. Der Tiefststand der Sonne am 21. Dezember um 13.04 Uhr markiert den Winterbeginn 2008. Nach einer alten chronologischen Tradition steht das Jahr 2008 unter der Regentschaft des Jupiter.

Von Hans-Ulrich Keller, dpa

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