25.04.2005

Astrotipps Mai 2005

Im Mai kann man dank dem Kometen Halley einen Sternschnuppenregen beobachten.


Im Mai kann man dank dem Kometen Halley einen Sternschnuppenregen beobachten.

Hamburg (dpa) - Nach Einbruch der nun spät einsetzenden Dunkelheit leuchtet ein auffälliges Gestirn halbhoch im Süden heller als alle anderen. Es handelt sich um den Riesenplaneten Jupiter, der nach wie vor das dominierende Gestirn am Nachthimmel ist und alle Blicke auf sich zieht. Aus der zweiten Nachthälfte zieht sich der Riesenplanet allmählich zurück. Zu Monatsbeginn geht er um 5.15 Uhr unter, Ende Mai bereits um 3.14 Uhr. Der zunehmende Mond wandert am 19. Mai knapp südlich am Riesenplaneten vorbei, eine auffällige Konstellation am späteren Abendhimmel.

Noch ein zweiter Planet ist am Abendhimmel vertreten, der Saturn im Sternbild Zwillinge. Der ringgeschmückte Planet ist zwar nicht so strahlend hell wie Jupiter, zählt aber dennoch zu den hellsten Gestirnen der Nacht. Nach Einbruch der Dunkelheit steht Saturn hoch im Westen. An den beiden Zwillingshauptsternen Kastor und Pollux kann man gut die langsame Wanderung des Ringplaneten durch den Tierkreis verfolgen. Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am späten Abend des 13. Mai, wenn die zunehmende Mondsichel zwischen Pollux und Saturn hindurch wandert.

In der ersten Maiwoche tauchen die Sternschnuppen der Eta-Aquariden auf, die auf Staubreste des Halleyschen Kometen zurückgehen. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Wassermann. Beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht. Im Durchschnitt regnen 20 Sternschnuppen pro Stunde vom Nachthimmel. Um die Zeit des Maximums am 5. Mai herum sind sogar bis zu 60 Meteore stündlich zu erwarten.

Im Laufe des Mai taucht endlich wieder einmal die Venus am Abendhimmel auf. Unser innerer Nachbarplanet leitet damit seine erneute Periode als «Abendstern» ein. Etwa um die Monatsmitte macht sich Venus in der Abenddämmerung tief am Nordwesthorizont als heller Lichtpunkt bemerkbar. Unser äußerer Nachbar, der rötlich-gelbe Mars, wandert durch den Wassermann. Er ist in der zweiten Nachthälfte am Sternenhimmel vertreten. Am Morgenhimmel steht Mars im Südosten in der an hellen Sternen armen Gegend des Sternbilds Wassermann.

Ein Blick zum Firmament lässt schnell den Großen Wagen finden. Er steht jetzt abends steil über unseren Köpfen. Die Wintersternbilder sind nun endgültig von der Himmelsbühne abgetreten. Nur die beiden Sternenketten der Zwillinge mit Kastor und Pollux sind noch weit im Westen auszumachen.

Im Nordwesten sieht man die auffällig helle Kapella im Fuhrmann. Sie ist der nördlichste Stern erster Größenklasse und geht in unseren Breiten nie unter. Der Fuhrmann gilt als Erbauer des Himmelswagens. Der Himmelslöwe hat seinen Meridiandurchgang schon hinter sich und ist hoch im Westen anzutreffen. Seine markante Figur ist leicht auszumachen.

Im Süden passiert gerade das Sternbild Jungfrau die Mittagslinie. Der Hauptstern der Jungfrau, die Spica, leuchtet bläulich. Rund 260 Jahre ist ihr Licht zur Erde unterwegs. Südlich der Jungfrau steht das Sternenviereck des Raben. Der Rabe sollte einst auf Geheiß Apollos in einem Becher frisches Wasser aus einer Quelle für die olympische Göttergesellschaft holen. Er verspätet sich erheblich und führt zu seiner Entschuldigung an, eine Wasserschlange habe die Quelle leergetrunken. Zur Strafe lässt Apollo sein Gefieder schwarz werden, und statt zu singen kann er fortan nur noch hässlich krächzen. Zur ewigen Erinnerung werden Rabe, Becher und Wasserschlange unter die Sterne versetzt.

Hoch im Osten leuchtet unübersehbar der rötliche Arktur im Sternbild Bootes. Arktur ist ein roter Riesenstern in 37 Lichtjahren Entfernung. Unser Sonnensystem begegnet ihm gerade. In rund 800 Jahren bewegt Arktur sich am Firmament um eine Vollmondbreite weiter. In einer halben Million Jahren wird man ihn nur noch als Sternchen 6. Größe gerade eben mit bloßen Augen erkennen können. Neben dem Bootes stößt man auf den kleinen, aber markanten Sternenhalbkreis der Nördlichen Krone.

Im Nordosten geht gerade das Sommerdreieck auf. Die hellen Sterne Wega in der Leier und Deneb im Schwan sind schon über die Horizontlinie gestiegen, während Atair im Adler noch darunter liegt.

Neumond ist am 8. Mai um exakt 10.45 Uhr, Vollmond am 23. Mai um 22.18 Uhr. Mit 404 600 Kilometern Distanz hält sich der Mond am 14. Mai in Erdferne auf, während ihn am 26. Mai in erdnächster Position nur 364 240 Kilometer von uns trennen.

Die Sonne klettert auf ihrer Jahresbahn immer höher, ihre Mittagshöhe nimmt um fast sieben Grad zu, die Tageslänge wächst um eineinviertel Stunden. Am 14. Mai verlässt die Sonne das Sternbild Widder und wechselt in das Sternbild Stier. Im letzten Maidrittel wandert sie durch das «Goldene Tor der Ekliptik», das von den beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Stier gebildet wird. Am 21. Mai tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen Zwillinge.

Hans-Ulrich Keller, dpa

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