Auf der Suche nach lebensfreundlichen Planeten
Weltraumteleskop CHEOPS bereit für Einbau in seine Satellitenplattform.
Die speziell angefertigte Transportkiste steht im Gebäude für exakte Wissenschaften der Uni Bern bereit. In diesen Tagen wird das CHEOPS-
Abb.: Das CHEOPS-Teleskop im Reinraum der Universität Bern. (Bild: T. Beck, U. Bern)
CHEOPS soll Sterne in unserer kosmischen Nachbarschaft beobachten, von denen man bereits weiß, dass sie von Exoplaneten umkreist werden. Das Teleskop misst die Helligkeit der Sterne. Diese nimmt leicht ab, wenn ein Exoplanet vor seinem Stern vorbeizieht. Aus der Helligkeitsabnahme bei einem solchen Transit lässt sich die Größe des Exoplaneten bestimmen. „Das Instrument muss äußerst präzise messen. Das war die große Herausforderung bei der Konstruktion“, sagt Willy Benz, Astrophysiker der Uni Bern und Hauptverantwortlicher der CHEOPS-
An der CHEOPS-Mission sind Institute aus elf europäischen Nationen beteiligt. Die Struktur wurde in der Schweiz entworfen und gefertigt, die Optik sowie Flugsoftware und weitere Teile werden von ausländischen Partnerinstitutionen beigesteuert. An der Uni Bern wurden die verschiedenen Teile im Reinraum zusammengebaut und das Teleskop auf dem Schütteltisch Vibrationen ausgesetzt, wie es sie beim Start überstehen muss. „Wir waren erleichtert, als der Spiegel samt Klebung den Vibrationstest heil überstanden hatte“, erinnert sich Broeg an eine besonders heikle Testphase.
Zu schaffen machte dem Team der große Zeitdruck. CHEOPS ist die erste Mission der „S-Klasse“ der ESA. Sie muss innerhalb weniger Jahre realisiert werden und darf die ESA nur fünfzig Millionen Euro kosten. Die Schweiz zahlt rund dreißig Millionen Euro, die restlichen Partner etwa zwanzig Millionen Euro. „Wir sind stolz, dass wir am Schluss das Budget einhalten konnten. Das ist in solchen Projekten nicht selbstverständlich“, sagt Benz. Um das Projekt nicht allzu sehr zu verzögern, mussten die Ingenieure verschiedene Arbeiten parallel ausführen, anstatt die ursprünglich geplante Reihenfolge einzuhalten. So galt es, die Tragstruktur festzulegen, noch bevor man wusste, wie der Spiegel genau montiert werden sollte. Das war besonders heikel, weil die Position von Haupt- und Sekundärspiegel stabil bleiben muss, selbst wenn sich die Temperatur in der Umlaufbahn verändert. Die Tests zeigten schließlich, dass die Konstruktion funktioniert. „Wir sind sogar viel stabiler als gedacht“, freut sich Broeg.
In den letzten Wochen haben die Ingenieure das Instrument kalibriert und die Software getestet. Nach der Integration in Madrid wird der Satellit an mehreren Orten in Europa nochmals verschiedene Tests durchlaufen, bevor er zum ESA-
U. Bern / RK