13.06.2007

Auftakt für unterirdischen Kohlendioxid-Speicher

Das europäische Projekt eines unterirdischen Kohlendioxidspeichers zum Klimaschutz geht in die nächste Phase.

Potsdam/Ketzin (dpa) - Das europäische Projekt eines unterirdischen Kohlendioxidspeichers zum Klimaschutz geht in die nächste Phase. Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Bohrung in 803 Meter Tiefe im havelländischen Ketzin (Brandenburg) sollen an diesem Mittwoch dort die ersten Komponenten der Injektionsanlage für das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in Betrieb genommen werden.

An dem Projekt «CO2Sink» arbeiten 18 Partner aus 9 Ländern bis März 2009 zusammen. Die Federführung hat das Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam. Die Europäische Union, der Bund sowie mehrere Unternehmen finanzieren das Projekt mit 35 Millionen Euro. Es gehört zu den Plänen für neuartige Kraftwerke, die das klimaschädliche CO2 nicht mehr in die Atmosphäre ausstoßen sollen. Eine entsprechende Testanlage des Energiekonzerns Vattenfall Europe und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus läuft derzeit im Kraftwerk Jänschwalde.

Durch die erste von drei Bohrungen in Ketzin wollen die Wissenschaftler schrittweise 60.000 Tonnen reines CO2 pressen, das in der Lebensmittelindustrie verwendet wird. «Das ist so viel, wie die rund 140.000 Potsdamer Einwohner in zwei Jahren ausatmen», sagte GFZ-Sprecher Franz Ossing. In den anderen beiden Löchern werden Messgeräte installiert. Sie registrieren das Verhalten des unter Druck verflüssigten CO2 und seine Wirkung auf die Erdschichten und das Grundwasser. Gips- und Tonschichten sollen das Treibhausgas wie ein Deckel unter der Erde festhalten, nach Hoffnung von Experten sogar für mehrere Millionen Jahre.

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