Batterien aus dem Drucker
Konferenz „Organic Battery Days“ startet heute in Jena.
Verpackungen, die die Haltbarkeit ihres Inhalts überwachen, Bekleidung, die den Puls misst: In den vergangenen Jahren sind vielfältige neue Technologien auf den Markt gekommen. Dadurch steigen auch der Bedarf und die Anforderungen an die Speicherung elektrischer Energie. Idealerweise sollen die Speicherzellen klein, leicht, biegsam, robust und selbstverständlich auch günstig sein. Organische Batterien gelten hierfür als vielversprechendste Alternative: Sie kommen ohne umweltschädliche Metalle aus und lassen sich durch Drucktechniken wie Sieb- oder Tintenstrahldruck verarbeiten. So können dünne, flächige und flexible Speicherzellen in großer Stückzahl produziert werden.
„Jena zählt zu den führenden Standorten bei der weltweiten Entwicklung organischer Batterien“, sagt Ulrich S. Schubert vom Zentrum für Energie und Umweltchemie (Center for Energy and Environmental Chemistry Jena / CEEC Jena) der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Schubert ist Gastgeber der „Organic Battery Days“, die heute in Jena beginnen. Zudem koordiniert er das gerade eingerichtete Schwerpunktprogramm „Polymer-basierte Batterien“ (SPP 2248), das die Deutsche Forschungsgemeinschafft für sechs Jahre mit mehr als zwölf Millionen Euro fördert. Die „Organic Battery Days“ fungieren dabei gleichzeitig auch als Vorbereitungsveranstaltung für das Schwerpunktprogramm, in dessen Koordinationsteam neben Jena die Universitäten in Bochum, Dresden, Freiburg und Karlsruhe beteiligt sind.
Zur Konferenz treffen sich Forscher und Industriebeteiligte aus unterschiedlichen Teilbereichen der Entwicklung organischer Batterien, insbesondere aus Chemie, Physik, Material- und Ingenieurwissenschaften. Unter den Vortragenden ist auch Hiroyuki Nishide von der Waseda-Universität in Tokio, der als Begründer dieser Technologie einen regelrechten Boom zur Erforschung organischer Batterien ausgelöst hat. Neben dem wissenschaftlichen Austausch soll während der Konferenz diese vielversprechende Technologie auch Vertretern aus Industrie, Politik, Förderinstitutionen, Fachzeitschriften und Öffentlichkeit nähergebracht werden. „Metallfreie Batterien erlauben völlig neue Anwendungen im Gesundheitswesen, der Sensorik und des Internets der Dinge“, erklärt Schubert. „Wir als Veranstalter hoffen daher, dass unsere Arbeit auch außerhalb von Universitäten und Forschungseinrichtungen wahrgenommen wird.
FSU Jena / JOL