Baubeginn beim Teilchenbeschleuniger Spiral 2
Die Anlage soll künftig große Mengen an „exotischen Atomkernen“ erzeugen, die im natürlichen Zustand nicht auf der Erde vorkommen.
Am 17. Oktober 2011 wurde in Caen (Frankreich) der Bau des neuen linearen Teilchenbeschleunigers Spiral 2 offiziell gestartet. Spiral 2 ist am Standort des großen nationalen Schwerionenbeschleunigers Ganil (Grand Accélérateur National d'Ions Lourds – Großer Nationaler Beschleuniger für Schwerionen) angesiedelt.
Abb.: Radiofrequenz-Beschleunigungs-Resonator. (Bild: Ganil)
Im Herzen der Anlage wird ein supraleitender Linearbeschleuniger mit einem starken Ionenstrahl ein Materialziel bombardieren. Die induzierten Reaktionen (Spaltungen, Übertragungen, Fusionen etc.) verursachen Milliarden neuer Kerne. Beim Extrahieren, Sortieren und Beschleunigen werden die interessantesten Kerne zu Strahlen zusammengesetzt, die völlig neue Experimente ermöglichen, wie zum Beispiel die Untersuchung von Kernreaktionen im Inneren der Sterne. Diese Experimente eröffnen neue Horizonte in der Kernphysik und der nuklearen Astrophysik.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Teilchenbeschleunigers werden sich die Forschungskapazitäten des Ganil-Instituts verdoppeln. Das Ganil gehört neben dem GSI in Deutschland, dem MSU in den USA und dem Riken in Japan zu den vier größten internationalen Forschungszentren zur Untersuchung von Atomkernen weltweit. Die Spiral 2-Anlage soll das Institut an die Spitze katapultieren.
L. Ansart, Franz. Botschaft / PH