Beate Heinemann wird neue Direktorin für Teilchenphysik bei DESY

Professorin komplettiert das Direktorium des Forschungszentrums.

Beate Heinemann, Leitende Wissen­schaftlerin bei DESY und Professorin für Physik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, übernimmt am 1. Februar als Direktorin den Forschungs­bereich Hoch­energie­physik bei DESY. Das hat DESYs Aufsichts­gremium, der Stiftungsrat, in seiner Sitzung am 7. Dezember einstimmig beschlossen. Heinemann ist die erste Frau im Direktorium seit DESYs Gründung im Jahr 1959.

Abb.: Die erste Frau im DESY-Direk­torium: Beate Heine­mann. (Bild: A....
Abb.: Die erste Frau im DESY-Direk­torium: Beate Heine­mann. (Bild: A. Pfeiffer, DESY)

„Sie ist eine Bereicherung für das Forschungs­zentrum“, sagt der Vorsitzende des Stiftungsrats, Volkmar Dietz vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung. „Mit ihrer inter­nationalen Erfahrung, ihrem breiten Wissen, ihrem Renommee und ihren zukunfts­weisenden Ideen wird sie den Forschungs­bereich Teilchen­physik sicher in die nächste spannende Ära führen. Als erste Frau im Direktorium wird sie außerdem DESY-Geschichte schreiben!"

Beate Heinemann ist ganz in der Nähe von DESY im Hamburger Westen aufgewachsen ist. Ihre Sporen hat sie sich in Teilchen­physik-Experi­menten an Univer­sitäten und Forschungs­zentren auf der ganzen Welt verdient. Für ihre Promotion an der Universität Hamburg hatte Heinemann am H1-Experiment an DESYs Beschleuniger HERA gearbeitet. Danach war sie zunächst als Wissen­schaftlerin der Universität Liverpool am US-amerikanischen Teilchen­physik­labor Fermilab tätig, bevor sie Professorin an der Universität von Kalifornien in Berkeley wurde. Dort begann sie, am ATLAS-Experiment zu forschen, einem riesigen Teilchen­detektor am Forschungs­zentrum CERN in Genf. Von 2013 bis 2017 war sie stell­ver­tretende ATLAS-Sprecherin. Danach kam sie zurück nach Deutschland, um als leitende Wissen­schaftlerin bei DESY und Professorin an der Universität Freiburg ihre Forschung an ATLAS fortzusetzen.

„Ich freue mich sehr, dass Beate Heinemann künftig Teil des DESY-Direktoriums sein wird“, sagt DESY-Direktor Helmut Dosch. „Ihre ausgezeichnete Fach­expertise in Teilche­nphysik und Erfahrung im Management großer, inter­nationaler Teams sind die perfekte Ergänzung für die vielen Facetten der Grund­lagen­forschung bei DESY und in der Helmholtz-Gemeinschaft. Wir sind stolz, sie im Team begrüßen zu dürfen, und freuen uns sehr darauf, mit ihr die Zukunft zu gestalten.“

Heinemann folgt auf Joachim Mnich, der zum Jahres­beginn 2021 als Forschungs­direktor zum CERN gewechselt war, und Ties Behnke, der den DESY-Forschungs­bereich Hoch­energie­physik als Interims­direktor geleitet hat. Zum Bereich Hoch­energie­physik gehören bei DESY nicht nur Teilchen­physiker und Techniker, die an den inter­nationalen Experi­menten beteiligt sind, sondern auch die Theorie, die DESY-IT-Abteilung, die Bibliothek und viele Service­gruppen wie die Elektronik­entwicklung.

„DESY ist ein Labor auf Weltklasse-Niveau und ich freue mich sehr, seine Gegenwart und Zukunft mitgestalten zu können“, sagt Heinemann. „Es gibt viele Themen und Projekte, die mir sehr am Herzen liegen – von der Grundlagen­forschung über Entwick­lungen von Zukunfts­techno­logien bis zu Nach­haltig­keit und Diversität. Das nächste Jahrzehnt bietet viele spannende Heraus­forderungen, sowohl wissen­schaftlich als auch gesell­schaftlich, und ich möchte mitwirken, dass DESY entscheidende Beiträge liefert.“

DESY / RK

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