22.07.2022 • Beschleuniger

Beschleunigeranlagen energieeffizient und nachhaltig gestalten

Neues Testfeld für Energieeffizienz und Netzstabilität am KIT eingeweiht.

Beschleuniger sind Schlüssel­instrumente der Forschung in Physik, Chemie, Biologie, Medizin und Material­wissen­schaften. Konzepte und Komponenten, die solche Beschleuniger­anlagen künftig nicht nur leistungs­fähiger, sondern zugleich möglichst energie­effizient und nachhaltig machen, erforscht das Karlsruher Institut für Technologie im neuen Testfeld KITTEN. Die Einweihung des Testfelds fand am 21. Juli statt.

Abb.: Im Test­feld KITTEN unter­suchen Forscher des KIT wie...
Abb.: Im Test­feld KITTEN unter­suchen Forscher des KIT wie energie­ver­ant­wort­liche Groß­for­schung mit Be­schleu­nigern – im Bild der Be­schleu­niger FLUTE am KIT – in Zu­kunft aus­sehen könnte. (Bild: M. Breig, KIT)

„Ganz gleich, ob es um die zukünftige Energie­versorgung, den Klimaschutz oder die Mobilitäts­wende, Material­wissen­schaften oder die Medizin geht: Forschung braucht hoch­leistungs­fähige Infra­strukturen, um diese Heraus­forderungen bewältigen zu können. Zugleich stehen wir vor der Aufgabe und übernehmen Verantwortung dafür, den Betrieb dieser Anlagen so energie­effizient wie möglich zu gestalten“, sagt der Präsident des KIT, Holger Hanselka. „Im Testfeld KITTEN können wir nun die Beschleuniger­technologien – die für viele Disziplinen grundlegend sind – im Hinblick auf Leistung und Nach­haltig­keit weiter­ent­wickeln“.

„Ein Ziel unserer Forschung ist es, Beschleuniger und ihre Infra­strukturen möglichst energie­ver­ant­wortlich zu gestalten. Diese sind bisher meist nur auf höchste Leistungs­fähigkeit, nicht aber auf Energie­effizienz ausgerichtet“, sagt Anke-Susanne Müller, Leiterin des Instituts für Beschleuniger­physik und Technologie des KIT.

Um den energetischen Fußabdruck von Beschleuniger­anlagen zu optimieren, hat das KIT im Testfeld KITTEN – Testfeld für Energie­effizienz und Netz­stabilität – die Beschleuniger­test­anlage KARA mit dem Energy Lab 2.0 zusammen­gebracht. „Hier sollen Konzepte der Energie­effizienz und Nach­haltig­keit von Komponente bis System in laufende und neue Anlagen einfließen“, so Müller. Bestandteile des Testfelds sind unter anderem eine Photo­voltaik­anlage auf dem Dach der Beschleuniger­halle in Kombination mit innovativen Kühlkonzepten und einer KI-gestützten Echtzeit­optimierung des Betriebs.

KITTEN ist eingebunden in die „Accelerator Technology Platform“ am KIT, die daran arbeitet, die Beschleuniger­technologie der Zukunft zu entwickeln. „Es geht in der ATP darum, die zukünftigen großen Forschungs­infra­strukturen neu zu gestalten und zu betreiben. Sie ist zentrale Anlauf­stelle für Wissen­schaft und Industrie, um die für Beschleuniger relevanten Technologien effizient zu entwickeln“, erläutert Müller.

KIT / RK

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