13.05.2020 • Energie

Besseres Recycling verbrauchter Katalysatoren

Neues Verbundprojekt optimiert Rückgewinnung von Platin, Iridium und Ruthenium aus Brennstoffzellen.

Moderne Energiespeicher­systeme bestehen aus einer Brennstoff­zelle, in der mit Hilfe bestimmter Kata­lysatoren Wasserstoff und Sauerstoff produziert werden. Bisher bestehen diese Kata­lysatoren hauptsächlich aus kritischen Rohstoffen ;wie zum Beispiel Ruthenium, Iridium oder Platin. Sie kommen aber nur selten in der Erdkruste vor und ihre Herstellung ist sehr zeit­aufwendig und teuer. Im europäischen Verbund­projekt „Recycalyse“ forschen Wissen­schaftler am Institut für Nichteisen-Metallurgie und Reinst­stoffe der TU Bergakademie Freiberg an nachhaltigen, innovativen Recycling­lösungen zur Wieder­gewinnung kritischer Rohstoffe aus bereits verbrauchten Kata­lysatoren, die auf lange Sicht unsere Ressourcen schonen.

Abb.: Versuchs­durchführung in einer Elektrolyse­zelle. (Bild: D. Müller,...
Abb.: Versuchs­durchführung in einer Elektrolyse­zelle. (Bild: D. Müller, TU Freiberg)

„Die Heraus­forderung dabei besteht zum einen darin, die Edel­metalle möglichst vollständig und ohne Verluste wieder­zugewinnen. Zum anderen werden im Projekt auch neue Zusammen­setzungen der Kata­lysatoren entwickelt, zu denen es bisher noch keine Recycling­erfahrungen gibt“, sagt Alexandros Charitos. 

Das Recycling der Edel­metalle ist aufwendig, da sie einen sehr hohen Schmelzpunkt haben. Ein neuer Spezial­ofen wird hier unterstützen. Wenn eine Recycling­strategie im Labormaßstab steht, sollen die Prozesse auch in den Großmaßstab übertragen werden. Die im Rahmen des Projektes recycelten Edelmetalle sollen später bei Projekt­partnern zur Produktion neuer leistungs­fähigerer und stabilerer Katalysatoren genutzt werden und so den Material­kreislauf schließen. 

Das Verbund­projekt wird vom Dänischen Techno­logischen Institut geleitet und von zehn weiteren Partnern – TU Berg­akademie Freiberg, Fraunhofer ICT, Sustainable Innovations, Vertech Group, TWI, Danish Power Systems, Universität Bern, Prüfrex, HyCentA Research GmbH und Accurec – gebildet. Es wird mit 5,5 Millionen Euro aus dem Forschungs- und Innovations­programm Horizont 2020 der Euro­päischen Union unterstützt.

TU Freiberg / JOL

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