23.09.2020 • PhotonikLaser

Big Bags per Laser verschweißen

FH Münster und EMPAC suchen nach besserer Methode, um Pharma-Behälter staubdicht zu verschließen.

Sensible chemische oder pharma­zeutische Roh­stoffe erfordern eine hermetisch dichte Verpackung. Deshalb werden sie in Big Bags gefüllt. Die Emsdettener Firma EMPAC stellt diese unter anderem für die Chemie- und Pharma-Industrie her – und arbeitet nun mit einem Team des Laser­zentrums der FH Münster in einem neu gestarteten, auf zwei Jahre angelegten ZIM-Projekt daran, diese noch staub­dichter herzu­stellen.

Abb.: Bei einem gemeinsamen ZIM-Projekt mit der Firma EMPAC will das...
Abb.: Bei einem gemeinsamen ZIM-Projekt mit der Firma EMPAC will das Laser­zentrum der FH Münster Big Bags luft­dicht ver­schweißen. Von links: Prof. Dr. Evgeny Gurevich, Diplom­inge­nieur Jürgen Gröninger, EMPAC-Entwick­lungs­leiter Sieg­fried Hart­mann, EMPAC-Prokurist Sebastian Hans, Diplom­inge­nieur Sascha Wagner und EMPAC-Geschäfts­führer Michael Hans. (Bild: F. Tebbe, FH Münster)

„In der Regel werden die Big Bags vernäht“, erklärt Sascha Wagner von der FH Münster. Doch durch jede Naht entstehe ein Loch, was die hohen Ansprüche der Pharma­industrie, die Stoffe partikel­frei zu lagern, erschwert. „Es darf keine Wechsel­wirkungen mit dem Wirk­stoff geben.“ Deshalb suchen das Laser­zentrum der FH Münster unter der Leitung von Evgeny Gurevich und EMPAC jetzt gemeinsam nach einem Weg, die Behälter mit einem Laser luf­tdicht verschweißen zu können.

Was zunächst simpel klingt, stellt das Team vor eine Heraus­forderung. Denn wenn das Gewebe der Big Bags zu stark erhitzt wird, schrumpft es. „Deshalb müssen wir das Material thermisch partiell erwärmen“, so Wagner. Beim Schweißen per Laser müsse die Wärme­einstrahlung genau gesteuert werden. Im ZIM-Projekt sucht das Team nach einem Weg, das zu ermöglichen. Die Big Bags fassen einen bis zwei Kubik­meter und müssen das fünf- bis sechs­fache ihrer Last tragen können. Das Gewebe darf entsprechend nicht beeinträchtigt werden.

Außerdem könnte das Projekt beim Einsparen weiterer Materialien helfen. Derzeit befindet sich in den Big Bags ein „Inliner“, eine hermetisch dichte Verpackung für die zu lagernden Stoffe inner­halb der Verpackung. „Vielleicht können wir durch das Verschweißen darauf verzichten“, so EMPAC-Geschäfts­führer Michael Hans.

FH Münster / RK

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