Sensible chemische oder pharmazeutische Rohstoffe erfordern eine hermetisch dichte Verpackung. Deshalb werden sie in Big Bags gefüllt. Die Emsdettener Firma EMPAC stellt diese unter anderem für die Chemie- und Pharma-Industrie her – und arbeitet nun mit einem Team des Laserzentrums der FH Münster in einem neu gestarteten, auf zwei Jahre angelegten ZIM-Projekt daran, diese noch staubdichter herzustellen.
„In der Regel werden die Big Bags vernäht“, erklärt Sascha Wagner von der FH Münster. Doch durch jede Naht entstehe ein Loch, was die hohen Ansprüche der Pharmaindustrie, die Stoffe partikelfrei zu lagern, erschwert. „Es darf keine Wechselwirkungen mit dem Wirkstoff geben.“ Deshalb suchen das Laserzentrum der FH Münster unter der Leitung von Evgeny Gurevich und EMPAC jetzt gemeinsam nach einem Weg, die Behälter mit einem Laser luftdicht verschweißen zu können.
Was zunächst simpel klingt, stellt das Team vor eine Herausforderung. Denn wenn das Gewebe der Big Bags zu stark erhitzt wird, schrumpft es. „Deshalb müssen wir das Material thermisch partiell erwärmen“, so Wagner. Beim Schweißen per Laser müsse die Wärmeeinstrahlung genau gesteuert werden. Im ZIM-Projekt sucht das Team nach einem Weg, das zu ermöglichen. Die Big Bags fassen einen bis zwei Kubikmeter und müssen das fünf- bis sechsfache ihrer Last tragen können. Das Gewebe darf entsprechend nicht beeinträchtigt werden.
Außerdem könnte das Projekt beim Einsparen weiterer Materialien helfen. Derzeit befindet sich in den Big Bags ein „Inliner“, eine hermetisch dichte Verpackung für die zu lagernden Stoffe innerhalb der Verpackung. „Vielleicht können wir durch das Verschweißen darauf verzichten“, so EMPAC-Geschäftsführer Michael Hans.
FH Münster / RK
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