Bilderbuchstart für EarthCARE
ESA-Satellit untersucht die Rolle von Wolken und Aerosolen im Erdklima.
Der ESA-Satellit EarthCARE hob vergangene Nacht, am 29. Mai um 00:20 Uhr MESZ (28. Mai, 15:20 Uhr Ortszeit) mit einer Falcon-9-Rakete von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien ab. Der Satellit soll mit seinen vier hochmodernen Instrumenten unser Verständnis davon revolutionieren, wie sich Wolken und Aerosole auf unser Klima auswirken. Nur zehn Minuten nach seiner Reise trennte sich der Satellit von der Rakete und um 01:14 Uhr MESZ empfing die Bodenstation Hartebeesthoek in Südafrika das alles entscheidende Signal, das darauf hinweist, dass sich EarthCARE sicher in einer Umlaufbahn um die Erde befindet.
Da sich die Klimakrise zunehmend verschärft, wird der „Earth Cloud Aerosol and Radiation Explorer“ entscheidende Informationen liefern, um neue Erkenntnisse über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wolken, Aerosolen und Strahlung innerhalb der Erdatmosphäre zu gewinnen. Diese spannende neue Mission ist ein gemeinsames Unternehmen der Esa und der Japan Aerospace Exploration Agency (Jaxa) und wurde von einem Konsortium aus mehr als 75 Unternehmen unter Airbus als Hauptauftragnehmer entworfen und gebaut.
Simonetta Cheli, Esa-Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme, erklärte: „EarthCARE ist die bisher komplexeste Forschungsmission der Esa. Die Entwicklung und der heutige Start sind der engen Zusammenarbeit mit unseren Jaxa-Partnern, die das Radarinstrument zur Wolkenprofilierung des Satelliten beigesteuert haben, und allen beteiligten Teams der Raumfahrtindustrie zu verdanken. Die Mission kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Weiterentwicklung unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse wichtiger denn je ist, um den Klimawandel zu verstehen und zu bekämpfen, und wir freuen uns sehr auf die ersten Daten.“
Eiichi Tomita, Projektleiter für das Cloud-Profiling-Radar der Jaxa, fügte hinzu: „Die Erhöhung der Genauigkeit globaler Klimamodelle durch die Nutzung von EarthCARE-Daten wird es uns ermöglichen, das zukünftige Klima besser vorherzusagen und daher notwendige Entschärfungsmaßnahmen zu ergreifen. Jaxa lieferte das Wolkenprofilradar – das weltweit erste Radar, das die Geschwindigkeit der Auf- und Abströmung innerhalb von Wolken messen kann. Wir erwarten, dass diese EarthCARE-Datenprodukte bemerkenswert sind.“ Der Satellit EarthCARE wird nun vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt aus gesteuert. In den nächsten Monaten werden die Controller die Mission im Rahmen der Inbetriebnahmephase sorgfältig überprüfen und kalibrieren.
ESA / JOL