Daten speichern im Terahertz-Takt
Antiferromagnetische Speicher sorgen für schnelleren Datenumsatz und höhere Schreibgeschwindigkeit.
Gebannt starren die Fans auf den Bildschirm. Ja, das könnte ein Tor für die Nationalmannschaft… Nein! Knapp verfehlt! Per UHD werden ausgewählte Spiele der Weltmeisterschaft gestochen scharf auf den heimischen Fernseher übertragen. Meistens jedenfalls: Denn immer wieder einmal reicht die Bandbreite der Übertragungswege für die Datenmenge nicht aus oder die Daten können nicht schnell genug verarbeitet werden, das Bild ruckelt oder die hohe Auflösung wird für kurze Zeit heruntergeschraubt – die Fans müssen sich in dieser Zeit mit dem „normal“ aufgelösten Bild begnügen.
Abb.: Elektronenmikroskop-Aufnahme der zentralen Struktur des antiferromagnetischen Schalters (Bild: K. Olejník et al.)
Künftig könnten die zu geringen Bandbreiten der Vergangenheit angehören: Forscher der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik haben gemeinsam mit ihren Kollegen von der Johannes Gutenberg-
„Sollen Daten verschickt werden – etwa die Bilder einer Fußball-
Üblicherweise basieren magnetische Datenspeicher auf ferromagnetischen Materialien. Diese weisen jedoch in zweierlei Hinsicht Grenzen auf: Zum einen lassen sich die Daten nicht beliebig dicht packen, die Kapazität der Speicher stößt an ein natürliches Limit. Denn die Daten werden in einer Art winziger Stabmagneten gespeichert. Befinden sich diese jedoch zu nah aneinander, beeinflussen sie sich gegenseitig. Zum anderen ist die Geschwindigkeit, mit der sich diese Datenspeicher beschreiben lassen, limitiert. Schneller als im Gigahertzbereich geht es nicht – ansonsten wird der Energieaufwand immens.
Anders dagegen bei den antiferromagnetischen Speichern. Sie lassen sich deutlich dichter beschreiben – denn die „Stabmagneten“ liegen hier immer abwechselnd ausgerichtet und beeinflussen sich somit nicht gegenseitig. Es lassen sich damit deutlich mehr Daten darauf ablegen. Zum anderen lösen sie das Problem der limitierten Schreibgeschwindigkeit.
Die ersten Forschungen unternahmen die Wissenschaftler bereits im Jahr 2014. Sie schickten einen elektrischen Strom durch die Antiferromagneten und richteten die kleinen Speichereinheiten darauf auf diese Weise aus. Dazu nutzten sie ein Kabel – also eine langsame Verbindungsweise. „Statt des Kabels nutzen wir nun einen kurzen Laserpuls, über den wir einen elektrischen Strom induzieren. Dieser Strom richtet die ‚Stabmagneten‘, also die Spins, aus“, erklärt Sinova. Statt per Kabel arbeitet der neue Speicher also kabellos, statt direkten elektrischen Strom anzulegen, induziert man diesen durch Licht. Auf diese Weise konnten die Forscher die Geschwindigkeit drastisch erhöhen – und die Basis dafür legen, dass künftig auch Ultra-
JGU / DE