25.09.2008

Deutsch-polnisches Forschungszentrum gegründet

Gemeinsam die Zukunft gestalten - das ist das Ziel der deutschen und polnischen Ingenieure und Wissenschaftler, die künftig im Fraunhofer Project Center for Laser Integrated Manufacturing zusammen arbeiten.

Deutsch-polnisches "Project Center for Laser Integrated Manufacturing" gegründet

Gemeinsam die Zukunft gestalten - das ist das Ziel der deutschen und polnischen Ingenieure und Wissenschaftler, die künftig im Fraunhofer Project Center for Laser Integrated Manufacturing zusammen arbeiten. Am 24. September 2008 wurde das Forschungszentrum in Wroclaw (Breslau) eröffnet. Von den Technologien, die hier entwickelt werden, können Unternehmen in Ost- und Westeuropa profitieren.
"Vernetzung schafft Synergien. Dadurch kann der Weg von der Idee zur produktreifen Innovation beschleunigt werden", erklärt Professor Dr. Ulrich Buller, Vorstand Forschungsplanung der Fraunhofer-Gesellschaft. "Das gilt nicht nur für die Zusammenarbeit der Fraunhofer-Institute untereinander, sondern auch im Kontext eines sich fortwährend weiter entwickelnden europäischen Forschungsraumes." Mehrere Fraunhofer-Kooperationen mit europäischen Forschungseinrichtungen belegen dies.

Polen ist für Fraunhofer nicht nur wegen der direkten Nachbarschaft zu Deutschland oder wegen seines Wirtschaftswachstums interessant, sondern auch, weil Polen über ein großes Forschungspotenzial verfügt. Die Offenheit der polnischen Wissenschaft hat eine lange Tradition. "Daran möchten wir anknüpfen", meint Buller. "Wir haben mit der Wroclaw University of Technology einen starken Partner. In Form des Fraunhofer Project Centers entsteht nun die erste Kooperation der Fraunhofer-Gesellschaft in Polen - ein Vorreiter für die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Bereich der angewandten Forschung."

"Die Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden und der Technischen Universität Wroclaw zeigt, dass das Ganze mehr sein kann als die Summe seiner Teile", erklärt Prof. Eckhard Beyer, der Leiter des IWS. "Die Fraunhofer-Ingenieure haben viel Erfahrung in der Laserentwicklung, die Wissenschaftler von der TU Wroclaw sind Spezialisten für Verfahrenstechnik und Produktion. Gemeinsam können sie in neue Technologiebereiche vordringen: Für die Entwicklung innovativer Prototyping-Techniken beispielsweise sind beide Kompetenzen notwendig."

Das Prinzip des Rapid-Prototyping ist einfach: Ein am Rechner erstellter Entwurf wird in eine dreidimensionale Form umgesetzt. Punkt für Punkt und Schicht für Schicht baut ein Laserstrahl diese Form auf. Seine Energie lässt Metallkörnchen verschmelzen, Kunststoffe aushärten oder Keramiken sintern. Am Ende kommt der fertige Prototyp aus Metall, Kunststoff oder Keramik aus der Maschine heraus.

"Die große Herausforderung beim Rapid Prototyping besteht darin, die gewünschten Formen noch schneller und in genau der Qualität und mit den physikalischen Eigenschaften herzustellen, die der Kunde wünscht", weiß Beyer. "Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, wenn Laserspezialisten, Fertigungstechniker und Materialforscher kooperieren: Der Lichtstrahl muss sehr genau fokussiert positioniert und bewegt werden. Bauteileigenschaften wie Härte, Flexibilität und Steifigkeit lassen sich durch gezielte Materialentwicklung optimieren, beispielsweise durch die Zugabe von Nanomaterialien."

In dem neuen Fraunhofer Project Center wollen die deutschen und die polnischen Forscher ihr Know-how bündeln, um Rapid-Prototyping-Technologien weiterzuentwickeln und zu perfektionieren. Eine ganze Reihe gemeinsamer Projekte sind bereits geplant. So soll beipielsweise Rapid Prototyping zum Rapid Manufacturing erweitert werden. Das Ziel ist die individuelle Einzelproduktion durch generierende Verfahren.

Von Wroclaw aus will das internationale Team neue Märkte erschließen: Potenzielle Kunden für innovatives Rapid-Prototyping sind Autozulieferer, Hersteller von Haushalts- und Elektrogeräten in Ost und West. "Der Standort Wroclaw ist ideal, nicht nur, weil er an der Nahtstelle zwischen Ost- und Westeuropa liegt", erklärt Prof. Buller. "In der Stadt leben auch 130 000 Studenten, und viele von ihnen sind angehende Ingenieure. Unser Ziel ist es, die besten davon für Fraunhofer zu gewinnen."

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft


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