25.08.2008

Deutschland braucht weiterhin Öl, Gas und Kohle

Deutschland wird nach Einschätzung des HWWI- Rohstoffexperten Klaus Matthies noch Jahrzehnte von fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle abhängig bleiben.

Deutschland braucht weiterhin Öl, Gas und Kohle

Hamburg (dpa) - Deutschland wird nach Einschätzung des HWWI- Rohstoffexperten Klaus Matthies noch Jahrzehnte von fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle abhängig bleiben. «Auf jeden Fall werden wir auch im Jahr 2030 noch mit fossilen Energien auskommen müssen», sagte Matthies. Ohne erhebliche staatliche Hilfen werde der Ausbau alternativen Energieträger wie Windkraft nicht passieren. «Und dann ist die Frage, was politisch gewollt ist». Ob Kohle wieder an Bedeutung gewinnt, hänge davon ab, was sich durchsetzen lasse. «Neben der Kohle steht die Atomenergie im Abseits.»

Forschung und Entwicklung für die Energiebranche sieht der Experte als zukunftsträchtige Ressource in Deutschland. Zwar müsse der Staat dabei auch in Vorleistung treten. Andererseits würden Arbeitsplätze geschaffen und die Energieversorgung sichergestellt. Am sinnvollsten sei es, das gesamte Problem der künftigen Energieversorgung und -belieferung nicht nur auf nationaler, sondern auf EU-Ebene zu lösen. So ließe sich eher verhindern, dass Russland im Konfliktfall den Gashahn seiner Pipelines zudrehen könnte.

Auf die Gewinnung anderer Rohstoffe im Ausland wie beispielsweise den Abbau von Erzen in Afrika kann Deutschland nach den Worten des Experten insoweit Einfluss nehmen, dass stabile politische Beziehungen zu den dortigen Regierungen aufgebaut werden. Dadurch könne sich eine Regierung zumindest den Zugang zu solchen Rohstoffen sichern. Ob sich deutsche Unternehmen an Förder-Firmen beteiligen, liege in der Entscheidung der Unternehmen selbst.

«Letztendlich entscheidet der Preis», resümierte Matthies. So habe Nickel vor sechs Jahren 5000 Dollar je Tonne gekostet und schoss dann auf 50.000 Dollar hoch. Derzeit liege er wieder bei 18.000 Dollar. Den deutlichen Rückgang begründete der Experte damit, dass Hersteller statt des Einsatzes von reinem Nickel auf eine Mischung aus Eisen und Nickel zurückgegriffen haben.

Gespräch: Almut Kipp, dpa

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