Digitale Chancen im Blick
Interdisziplinäres Institut für Digitalisierung feierlich eröffnet.
Digitalisierung ist ein Trend, der nicht zuletzt für Unternehmen große Chancen bietet, diese aber auch vor eine Vielzahl von Herausforderungen stellt. Unterstützung dabei bietet das neue Interdisziplinäre Institut für Digitalisierung (IIFD) der Hochschule Koblenz, das nun mit großer Resonanz eröffnet worden ist. Mehr als 130 Gäste – darunter etwa 80 Vertreter aus Unternehmen und Institutionen wie etwa den Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Region – nahmen an der Auftaktveranstaltung am RheinMoselCampus teil. Nach der Vorstellung des neuen Instituts nahmen viele beim anschließenden Empfang die Gelegenheit war, Kontakte zu den Expertinnen und Experten der Hochschule Koblenz zu knüpfen.
Abb.: Wolfgang Kiess, Direktor des IIFD (Bild: HS Koblenz)
Unterstützt von der Abteilung Forschung und Transfer arbeiten die Forscher der Hochschule Koblenz seit Jahren mit den Unternehmen der Region daran, das Schlagwort Digitalisierung in konkreten, anwendungsbezogenen Projekten mit Leben zu füllen – sei es in Form von kleineren und größeren Forschungsprojekten, sei es in Form von Semester- und Abschlussarbeiten der Studierenden. Ein Beispiel ist etwa der Arbeitsschwerpunkt „Wissensmanagement“, in dem das Team rund um Siegfried Schreuder kleineren und mittleren Unternehmen in der Region Mayen-
„Der Mehrwert des neugegründeten Instituts besteht darin, dass die Unternehmen nun auf die gebündelte Expertise von zwanzig Professorinnen und Professoren aus fünf Fachbereichen zugreifen können. Laut dem Weltwirtschaftsforum wird sich die Wertschöpfung in der Wirtschaft schon in vier Jahren dramatisch hin zu Maschinen und Algorithmen verschieben, dies beeinflusst alle Bereiche eines Unternehmens und muss somit ganzheitlich und über Fachbereichsgrenzen hinweg betrachtet werden“, betont Wolfgang Kiess, der Direktor des neuen Instituts. „Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die Hochschule Koblenz mit regionalen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zu vernetzen und die Digitalisierung in der Region voranzubringen.“
Kiess hat an der Hochschule Koblenz die Professur für „Softwaretechnik für Industrie 4.0“ inne, seine Stellvertreterin in der Institutsleitung, Anne Schulze, ist Vertretungsprofessorin für „Bildung in der digitalen Welt“. Zwischen diesen beiden Lehr- und Forschungsgebieten bewegt sich die enorme fachliche Bandbreite des neuen Instituts. Die Forscher aus den Koblenzer Fachbereichen Ingenieurwesen, Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften und aus den Remagener Fachbereichen Mathematik und Technik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind in der Lage, die Digitalisierung in all ihren Facetten zu betrachten – von der Technik über die Ökonomie bis hin zur Sozialwissenschaft. Dies wurde auch bei der Eröffnungsveranstaltung deutlich, als die jeweiligen Experten dem sehr interessierten Publikum die insgesamt sechs Arbeitsschwerpunkte vorstellten, in denen sie sich organisiert haben. Sie reichen von „digitale Produktion und Prozesse“ sowie „Geschäftsmodelle 4.0“ über „Humankapital“ und „Mensch und Digitalisierung“ bis hin zu „vernetzte Systeme“ und „Wissensmangement“.
Gedacht wurde auch an Unternehmen, die noch keine konkrete Fragestellung umtreibt, die sich aber im Ganzen über Chancen und Nutzen der Digitalisierung in ihrem Unternehmen informieren möchten. Für sie ist die von Bert Leyendecker und Holger Reinemann geleitete „Kontaktstelle Digitalisierung“ an der Hochschule Koblenz die erste Anlaufstelle. Als Ansprechpartner für Forschung und Industrieprojekte steht hier der wissenschaftliche Mitarbeiter Christoph Szedlak beratend zur Verfügung, um beispielsweise anhand eines unverbindlichen „QuickChecks Digitalisierung“ den Ist-
„Wir sind nun gut aufgestellt, um die wissenschaftlichen, technischen und sozialen Herausforderungen der digitalen Transformation im nördlichen Rheinland-
Vorträge aus der unternehmerischen Praxis rundeten die Eröffnungsfeier ab. So sprach Andreas Zerfas von der iTAC Software AG über das Thema „Digitalisierung in der Industrie“ und stellte gut nachvollziehbar dar, wie sich die Sichtweisen von Konzernen und kleinen Unternehmen hierbei unterscheiden. Uwe Wehler von ReifenGundlach zeigte auf, wie stark digitale Prozesse und digitales Denken das Unternehmen schon durchdrungen haben und erläuterte in einer unerwarteten Anekdote, wie neben Reifen auch Software zum Produkt im Reifenhandel werden kann.
HS Koblenz / DE