06.07.2006

«Discovery»: Andocken nach Plan

Knapp zwei Tage nach ihrem Start wird die Raumfähre «Discovery» mit dem Deutschen Thomas Reiter an Bord an die Internationale Raumstation ISS andocken.

«Discovery»: Andocken nach Plan

Houston/Washington (dpa) - Knapp zwei Tage nach ihrem Start wird die Raumfähre «Discovery» mit dem Deutschen Thomas Reiter an Bord an die Internationale Raumstation ISS andocken. Das Manöver in rund 400 Kilometern über der Erde ist am Donnerstag um 16.52 Uhr MESZ geplant.

Nach ersten Sicherheitsüberprüfungen hat die «Discovery» den Start am Dienstag ohne größere Probleme überstanden. Nach Auswertung der bislang vorliegenden Daten wird nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA keine Notreparatur im Weltraum wie bei dem Flug vor einem Jahr notwendig sein.

Nach den Worten von NASA-Manager John Shannon steht an der Unterseite der Raumfähre ein Füllstreifen zwischen zwei Hitzekacheln etwas mehr als einen Zentimeter heraus. Der betreffende Streifen sei im Jahr 1982 eingesetzt worden. Weil die Kacheln an dieser Stelle stärker seien, werde mit keinen Problemen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre gerechnet.

Im Vorjahr mussten bei einer Notreparatur im Weltraum zwei Füllstreifen aus einem sensibleren Bereich des Hitzeschilds der «Discovery» entfernt werden. Da sich an den hervorstehenden Stellen bei der Rückkehr zur Erde Wirbel bilden, befürchtete die NASA damals eine zu große Erwärmung der Hitzekacheln.

Die Crew inspizierte am Mittwoch während eines mehr als sechs Stunden dauernden Einsatzes erstmals das Hitzeschild an der Nase der Raumfähre sowie den Flügelkanten. Um die Außenhaut der «Discovery» nicht zu beschädigen, musste der rund 15 Meter lange Roboterarm mit den Lasern und einer hoch auflösenden Kamera sehr langsam und mit äußerster Vorsicht bewegt werden.

Etwa eine Stunde vor dem Andocken an die ISS beginnt am Donnerstag die zweite Sicherheitsinspektion. In knapp 200 Metern Entfernung wird sich die «Discovery» ein Mal um die eigene Achse drehen. Die beiden Astronauten auf der Weltraumstation haben dann neun Minuten lang Zeit, den Orbiter in allen Lagen zu fotografieren.

Diese Inspektionen sollen einen Hinweis darauf geben, ob durch Beschädigungen am Hitzeschild Gefahr bei der Rückkehr zur Erde besteht. Ein abgeplatztes Stück Isolierschaum vom Außentank schlug beim Start der Raumfähre «Columbia» ein Loch in die linke Tragfläche und löste damit tödliche Katastrophe vom 1. Februar 2003 aus.

Hintergrund: Die Raumfähre «Discovery»

Cape Canaveral/Washington (dpa) - Die Raumfähre «Discovery» ist das derzeit älteste Shuttle im Dienst der NASA. Der für den 26. Juni 1984 geplante Jungfernflug wurde vier Sekunden vor dem Start wegen eines fehlerhaften Ventils abgebrochen. Er fand schließlich ohne Zwischenfälle am 30. August 1984 statt.

Die «Discovery» ist das Arbeitspferd der NASA. Sie wurde als dritte Raumfähre gebaut und hat inzwischen mit 31 Flügen mehr absolviert als jedes andere der ursprünglich fünf Shuttles. Sie verbrachte mehr als 250 Tage im All und legte rund 160 Millionen Kilometer zurück. Die «Discovery» brachte auch das Weltraumteleskop «Hubble» ins Weltall.

Nach den tödlichen Unglücken der Raumfähren «Challenger» 1986 und «Columbia» 2003 wurde die «Discovery» beide Male für den ersten Neuflug nach dem Desaster ausgewählt. Im Jahr 2010 soll die Raumfähre ausgemustert werden.

Die Raumfähre ist nach einem der beide Schiffe des britischen Entdeckers James Cook benannt, der während seiner dritten Erkundungsreise im Januar 1779 auf der Hawaii-Insel Kauai landete.

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