19.08.2016

Ein Leben für die Optik

Zum 200. Geburtstag von Carl Zeiss feiern Jena und Carl Zeiss AG die Leistungen des berühmten Optikers.

Carl Zeiss wurde 1816 in Weimar geboren. Am 11. September 2016 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal. Der Mechaniker eröffnete 1846 in Jena eine kleine Werkstatt für Fein­mechanik und Optik und legte damit den Grundstein für den heute weltweit tätigen Technologie­konzern Zeiss. „Das Unternehmen Zeiss wäre heute ohne die Leistungen und die geistige DNA von Carl Zeiss nicht so erfolgreich“, sagte Michael Kaschke, Vorstands­vorsitzender der Carl Zeiss AG.

Abb.: Höhepunkt der Feierlichkeiten wird der Carl-Zeiss-Tag am 11. September 2016 in Jena sein. (Bild: Carl Zeiss AG)

Das Unternehmen begeht in diesem Jahr den 200. Geburtstag seines Firmen­gründers mit vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen. Im Mai erschien eine Biografie über Carl Zeiss, ab September wird es eine Ausstellung über den visionären Unternehmer geben, die sein Leben und Wirken veranschaulicht. Höhepunkt der Feierlich­keiten wird der Carl-Zeiss-Tag am 11. September 2016 in Jena sein.

Um die Leistungen von Carl Zeiss über die Aktivitäten im Jahr seines 200. Geburtstages hinaus in geeigneter Form zu würdigen, fördert das Unternehmen die Entstehung eines „Deutschen Optischen Museums“ in Jena – getragen durch Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt. Zu den Initiatoren gehören die Ernst-Abbe-Stiftung, die Carl-Zeiss-Stiftung, die Stadt Jena, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und das Unternehmen Zeiss. „Im Jahr des 200. Geburtstags von Carl Zeiss ist es uns wichtig, eine bedeutende Initiative und ein wichtiges Vorhaben auf den Weg zu bringen. Ich bin mir sicher, dass dies eine angemessene und auch zukunfts­weisende Würdigung unseres Unternehmens­gründers am Gründungs­standort des Unternehmens ist“, so Kaschke.

Das bisherige Optische Museum der Ernst-Abbe-Stiftung in Jena soll komplett umgestaltet und als „Deutsches Optisches Museum“ in der nationalen und internationalen Museums­landschaft etabliert werden. Neben der Abbildung der Wissenschafts­geschichte der Optik und der Geschichte des optischen Gerätebaus soll das „Deutsche Optische Museum“ zugleich eine Begegnungs­stätte für die Öffentlichkeit und Experten mit vielfältigen Bildungs­angeboten werden.

Im gesamten Jahr 2016 finden in Jena zahlreiche Veranstaltungen rund um den 200. Geburtstag von Carl Zeiss statt. Höhepunkt der Aktivitäten wird der Carl-Zeiss-Tag in Jena am 11. September 2016 sein, bei dem Zeiss gemeinsam mit Akteuren der Stadt Jena, Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die Gründer­persönlichkeit feiert.

An dem Tag präsentieren sich zwischen 10.00 und 17.00 Uhr Institutionen in der ganzen Stadt, die sich auf einer Carl-Zeiss-Route befinden und aus diesem Anlass spezielle Angebote für die ganze Familie anbieten. Die Carl-Zeiss-Route beinhaltet zahlreiche Stationen und Orte, die eine Verbindung zu Carl Zeiss haben, und die sich am Carl-Zeiss-Tag mit verschiedenen Aktionen präsentieren. Dazu gehören unter anderem das Planetarium, die Schott-Villa, das neugestaltete Grab von Carl Zeiss auf dem Johannis­friedhof sowie die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ein zentraler Punkt dieser Route ist der Marktplatz, auf dem sich Zeiss präsentiert, unter anderem mit MINT-Mitmach­angeboten für Kinder und junge Leute.

Vor der Eröffnung der Carl-Zeiss-Route auf dem Jenaer Marktplatz durch den Vorstands­vorsitzenden von Zeiss, Michael Kaschke, werden der Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, und der Oberbürger­meister der Stadt Jena, Albrecht Schröter, Grußworte sprechen.

Zum Thema Wirtschaft und Wissenschaft wird am 27. und 28. Oktober 2016 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena anlässlich des 200. Geburtstages von Carl Zeiss ein öffentliches Symposion stattfinden.

Carl Zeiss begann 1834 eine Lehre bei dem Hofmechanikus und Privat­dozenten der Universität Jena, Friedrich Körner, die er 1838 mit sehr guter Beurteilung abschloss. Anschließend ging Zeiss für sieben Jahre auf Wander­schaft mit Stationen in Stuttgart, Darmstadt, Wien und Berlin. In Wien besuchte er unter anderem Vorlesungen über „Populäre Mechanik“. Am 17. November 1846 eröffnete er in Jena eine kleine Werkstatt für Fein­mechanik und Optik.

Zunächst konstruierte, baute und reparierte Zeiss physikalische Instrumente. Außerdem verkaufte er Fernrohre, Mikroskope, Reißzeuge, Waagen, Thermo­meter und weitere Instrumente anderer Hersteller. Im Jahre 1847 fing er an, einfache Mikroskope zu fertigen, seit 1857 baute er auch zusammen­gesetzte Mikroskope. 1860 wurde Zeiss zum Universitäts­mechaniker ernannt, 1863 zum Hofmechanikus. Von 1866 an arbeitete er mit Ernst Abbe zusammen mit dem Ziel, Mikroskop­objektive auf rechnerischer Grundlage herzustellen. Seit 1872 wurden nur noch Objektive verkauft, die nach Abbes Berechnungen hergestellt waren. Der Erfolg dieser Objektive führte zum Wachstum des Unternehmens. 1879 begann die Zusammen­arbeit mit Otto Schott, welcher in Jena neue optische Gläser entwickelte und später auch produzierte. Zeiss verstarb am 3. Dezember 1888 in Jena.

Carl Zeiss hat durch seine Instrumente wissenschaftlichen Fortschritt insbesondere in der Biologie und Medizin ermöglicht, von dem viele Menschen weltweit noch heute profitieren: Ein Beispiel ist Robert Koch, einer der Begründer der Bakteriologie. „Die Fähigkeit von Carl Zeiss zur Interaktion mit der wissenschaftlichen Welt war ausschlag­gebend für den wirtschaftlichen Erfolg – und sie ist es bis heute“, erklärt Kaschke.

Die Faktoren seines Erfolgs haben immer noch ihre Gültigkeit für neue Unternehmen. Die Förderung von Wissenschaft und sein Engagement für die Gesellschaft schafft messbare Werte für ein Unternehmen. Zeiss und die Carl-Zeiss-Stiftung können auf ein umfangreiches Engagement weltweit verweisen. Das beginnt bei Stiftungsprofessuren in der Grundlagen­forschung, über Angebote für Jugendliche wie die Wissenschaftlichen Lernorte oder Jugend forscht bis hin zur Förderung kleinerer sozialer Einzelprojekte.

Carl Zeiss AG / DE

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