01.04.2011

Ein Merkurkrater für Kate und William

NASA-Aktion zur kartografischen Erschließung des Merkur.

NASA-Aktion zur kartografischen Erschließung des Merkur.

Seit dem 18. März 2011 befindet sich mit der Messenger-Sonde zum ersten Mal ein Raumfahrzeug in einer Umlaufbahn um den Planeten Merkur. Mit an Bord sind wissenschaftliche Instrumente, die den Merkur kartografieren und seinen Aufbau und die Bestandteile seiner Oberfläche analysieren sollen.

Die NASA ermöglicht es nun Planeten-Freunden weltweit, sich an der Benennung von Kratern aktiv zu beteiligen. Diese Aktion startet heute mit der Veröffentlichung der ersten extrem hochaufgelösten Bilder von der Merkur-Oberfläche, die Messenger übermittelt hat. Die Merkurkrater mit einem Durchmesser von über 20 Kilometern sind allerdings bereits benannt, und Namen für Krater zwischen einem und 20 Kilometer können nur von staatlichen Organisationen beantragt werden. Den ersten Krater, genauer einen Doppelkrater, hat die britische Weltraumagentur UKSA auf „Kate & William“ getauft, aus Anlass der bevorstehenden Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton am 29. April. „Diese wunderschöne Kraterformation ist unser Hochzeitsgeschenk für das Traumpaar des Jahres”, sagte UKSA-Sprecherin Janet Rumker.

Abb.: Dieser Doppelkrater, aufgenommen mit der HiRISE-Kamera, stellt schon fast einen Gottesbeweis dar: Zwei Fragmente etwa gleicher Masse sorgten womöglich für diese symmetrische Anordung. (Quelle: Lunar and Planetary Lab, Arizona State University)

Der erste private Taufpate ist der thailändische Amateurastronom Hun Kal, der sich seit zwanzig Jahren führend mit der Beobachtung des Merkur beschäftigt hat. Daher erhielt er ausnahmsweise das Recht, Namensgeber für einen 1,5 Kilometer großen Merkurkrater zu sein. Wer sich oder andere auf dem Planeten verewigen möchte, sollte sich aber beeilen, denn die Nachfrage ist groß, obwohl das Ganze nicht kostenlos ist. Je nach Kratergröße muss der Namensgeber mit einer Gebühr von 75 bis 985 US-Dollar rechnen, die allerdings vollständig karitativen Zwecken zukommen werden. Mit einer Eingabemaske (siehe unten) lässt sich überprüfen, ob der eigene Wunschname bereits vergeben ist.

Möglich wird die Kartografie des Merkurs in bislang unerreichter Auflösung durch die Stereo-Kamera MDIS (Mercury Dual Imaging System) von Messenger. Sie wird nahezu die gesamte Oberfläche des Merkurs dreidimensional abbilden. Die ersten Bilder nach dem Einschwenken in die Umlaufbahn ließen bis zum 29. März auf sich warten. „Erst einmal musste die Optik vor der heißen Umgebung geschützt werden, bis die flüchtigen Elemente, die sich während des jahrelangen Anflugs auf der Raumsonde angesammelt haben, verdampft waren“, erklärte Jürgen Oberst vom DLR-Institut für Planetenforschung, der Mitglied im Messenger-Team Geodäsie und Geophysik ist. In der Kombination mit einem Laser-Höhen-Altimeter wird die Kamera dann Form und Größe des Merkurs präzise vermessen. Große Areale konnten bereits bei drei Vorbeiflügen der Sonde aufgezeichnet werden, die Aufnahmen aus der Umlaufbahn werden die letzten noch verbliebenen Flecken auf der Merkur-Landkarte abdecken. Für die Krater dürften sich bis dahin sicherlich Namen gefunden haben.

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